"Elefantenrunde" mit den SpitzenkandidatInnen zur Wahl in Niederösterreich, hier zum Nachsehen auf Puls 24.at.

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Helga Krismer, die grüne Spitzendkandidatin in Niederösterreich, kann sich nicht vorstellen, dass ORF-Landesdirektor Ziegler nach all den Chats und Vorwürfen zurückkommt. "Wir haben ein ORF-Gesetz, die Politik muss dort weitgehend raus." Sie stört etwa, dass die Landeshauptfrau oder ein Landeshauptmann ein Anhörungsrecht habe, wer Chefredakteur werde: "So macht man das heute nicht mehr", sagt sie in der "Elefantenrunde" auf Puls 24 Mittwochabend. Neben Wahlkampfkostengrenze (alle Spitzenkandidaten außer ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner wollen diese senken), Teuerung oder Klimaschutz ging es in der Diskussion auch um den Einfluss der Politik auf den ORF.

Krismer: "Wir brauchen dort eine unabhängige Chefredakteurin oder Chefredakteur, das hätten sich die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher verdient." Sie brauche dieses Anhörungsrecht nicht, sagt dazu Mikl-Leitner.

Gewohnt ruppig greift FP-Kandidat Udo Landbauer Mikl-Leitner hier hart an, sie habe sich die absolute Mehrheit mithilfe des damaligen ORF-Landes-Chefredakteurs Robert Ziegler erschlichen, und den ORF Niederösterreich gemeinsam mit ihm zum "ÖPV-Propagandamedium" gemacht. Ob das jenes Miteinander sei, das Mikl-Leitner permanent bemühe, fragt sich da Landbauer. Sie habe bis heute nicht dazu Stellung genommen, dass sie mit Ziegler ausgepackelt haben soll, wie den die Berichterstattung für die Landtagswahl aussehen soll.

Sie sei diese "totale Konfrontation, Angriffe und Untergriffe" von Udo Landbauer gewohnt, sagt Johanna Mikl-Leitner. Eine sachliche Antwort auf die Vorwürfe gibt sie aber nicht, dem Thema ORF und Einflussnahme weicht sie aus und kritisiert, dass Udo Landbauer damals während der Liederbuchaffäre tagelang untergetaucht sei. Statt auf den ORF einzugehen, bringt sie Herbert Kickl und dessen Aussage, "er bringe den Krieg ins Land", ins Spiel. "So einen Stil brauchen wir nicht." Immerhin stimmt sie bei der Taferlfrage "Sind Sie dafür, dass die Landespolitik bei der Bestellung von ORF-Landesdirektoren sich raushält?" wie auch alle anderen Spitzenkandidaten mit Ja. (Astrid Ebenführer 26.1.2023)