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Auch Apple hat zuletzt erheblich weniger Smartphones verkauft als noch ein Jahr zuvor.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/JUSTIN SULL

Es sind bemerkenswerte Zahlen, die die Marktforscher von IDC da zu vermelden haben. Ausgerechnet im wichtigen Weihnachtsquartal hat der Smartphone-Markt so stark wie noch nie nachgegeben. Im vierten Quartal 2022 wurden weltweit fast 20 Prozent weniger Smartphones verkauft als noch ein Jahr zuvor. Doch auch der Blick auf das gesamte Jahr sieht kaum besser aus, die Smartphone-Absätze waren 2022 so schlecht wie schon seit zehn Jahren nicht mehr.

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Aber der Reihe nach: Genau 18,3 Prozent beträgt das Minus bei Smartphone-Absätzen im vierten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahr. Ein Rückgang, der sämtliche Hersteller schmerzen dürfte – wenn auch nicht alle gleich stark. So hat Apple "nur" um 14,9 Prozent weniger Geräte verkauft, in absoluten Zahlen sind das übrigens noch immer 72,3 Millionen Stück.

Auf Platz zwei liegt – für das Jahresende traditionell – Samsung mit 58,2 Millionen verkauften Smartphones (minus 15,6 Prozent). Besonders schlecht war die Entwicklung hingegen bei der Nummer drei, Xiaomi, wo gleich um 26,3 Prozent weniger Geräte abgesetzt wurden.

Gesamtjahr

Mit dem Blick auf das gesamte Jahr bleibt Samsung mit 260,9 Millionen verkauften Smartphones die Nummer eins, ein Minus von 4,1 Prozent. Apple verliert exakt vier Prozent im Vergleich zu 2021, ist mit 226,4 Millionen Stück aber nicht allzu weit dahinter und verkauft vor allem im Schnitt zu einem deutlich höheren Stückpreis, macht also auch erheblich mehr Geld als Samsung mit Smartphones.

Auffällig ist zudem, dass die dahinter folgenden chinesischen Hersteller Xiaomi, Oppo und Vivo alle rund um die 20 Prozent weniger Geräte verkauft haben als noch ein Jahr zuvor. Das ist deutlich über dem Schnitt, dieser betrug über alle Hersteller hinweg nämlich minus 11,3 Prozent. Das Resultat ist, dass 2022 so wenige Smartphones verkauft wurden wie zuletzt 2013.

Ursachenforschung

IDC sieht eine Reihe von Gründen für diese Entwicklung. So hält die Inflation derzeit viele davon ab, sich ein neues Smartphone zuzulegen. Gleichzeitig haben sich zuletzt aber auch die Behaltezyklen deutlich ausgeweitet. Laut den Marktforschern würden die Nutzer mittlerweile ihre Geräte im Schnitt mehr als drei Jahre – konkret 40 Monate – behalten, bevor sie sich ein neues Smartphone zulegen. Das ist erheblich länger als noch in früheren Jahren.

Bei IDC geht man auch nicht davon aus, dass sich die Situation so schnell bessern wird. Das ist unerfreulich für die Hersteller, für die Konsumenten könnten das aber auch gute Nachrichten sein. Immerhin könnte dies dazu führen, dass es mehr Sonderaktionen mit reduzierten Preisen gibt. (apo, 26.1.2023)