Hannes Androsch: Er wolle bei dieser "behübschenden Werbestrategie" nicht mehr mitmachen.

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Wien – Eigentlich sollte Hannes Androsch im Kulturkomitee von Salzkammergut 2024 als Botschafter des österreichischen Kulturhauptstadtprojekts fungieren. Als im Ausseerland ansässiger Industrieller und Ex-Politiker verfügt er nicht nur über einen Bezug zur Region, sondern auch über Prominenz und den nötigen Einfluss. Stattdessen richtete er sich aber am Donnerstag in einem offenen Brief gegen Projektintendantin Elisabeth Schweeger.

Schweeger war 2021 nach internen Querelen rund um den Intendanten Stephan Rabl als neue Lei terin eingesprungen. Androsch findet das von ihr angepeilte Programm zu "global-exotisch" und geprägt von "unzähligen, längst überholten amerikanischen Modeströmungen, die kaum etwas mit der Kultur des Salzkammerguts zu tun haben".

"Werbestrategie"

Ihm fehlt an der aktuellen Vision "Verständnis" für die Region, ihre Bedeutung und Vergangenheit. Weiters bemängelt er, dass das Komitee mit Programmdetails "vielleicht auch gar nicht befasst werden sollte". Er wolle bei dieser "behübschenden Werbestrategie", schreibt der 84-Jährige, nicht mehr mitmachen.

Schweeger reagierte per Aussendung und bedauerte Androschs Austritt. Die Mitglieder des Komitees seien allerdings nur Botschafter und kein "Entscheidungsinstrument". Befürworter des Programms widersprachen hingegen ihrerseits der Darstellung Androschs. (red, 27.1.2023)