Mehr als 170.000 Menschen sind seit Anfang Dezember weltweit nach einer Covid-19-Infektion gestorben.

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Genf – Expertinnen und Experten haben am Freitag Beratungen über eine mögliche Aufhebung des internationalen Corona-Gesundheitsnotstands aufgenommen. Die Entscheidung werde voraussichtlich frühestens am Montag von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf bekanntgegeben, hieß es aus WHO-Kreisen. Bei der virtuellen Sitzung des Corona-Notfallausschusses stand laut einer WHO-Sprecherin zunächst die Präsentation aktueller Pandemiedaten und danach die Debatte auf dem Programm.

Das Ende der Sitzung wurde frühestens für Freitagabend erwartet. Der Ausschuss gibt danach eine Empfehlung an WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus ab, der dann selbstständig eine Entscheidung für oder gegen eine Aufhebung trifft.

Höchste Warnstufe

Tedros wies zu Beginn der Sitzung darauf hin, dass Corona-Sterbefälle nicht zuletzt wegen der Aufhebung der Pandemie-Einschränkungen in China zunehmen. Vorige Woche seien fast 40.000 Tote aus aller Welt an die WHO gemeldet worden, davon mehr als die Hälfte aus China. Seit Anfang Dezember seien weltweit mehr als 170.000 Menschen nach einer Infektion an Covid-19 gestorben. Tedros betonte aber auch, dass Impfstoffe, Medikamente und Corona-Tests viele Leben retten.

Die Erklärung eines Notstands ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Sie tut dies bei Bedrohungen, damit Regierungen und die Öffentlichkeit aufgerüttelt werden und Vorbereitungen treffen. Weder die Erklärung noch die Aufhebung eines Notstands – offiziell "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" (PHEIC) – haben unmittelbare Folgen. Jedes Land entscheidet für sich über sein Krisenmanagement. (APA, 27.1.2023)