Die Universität SciencesPo will die Verwendung des Chatprogramms ChatGPT bestrafen.

Foto: REUTERS / Charles Platiau

PARIS – Die Universität Sciences Po hat die Nutzung von dem auf künstlicher Intelligenz basierenden Bot ChatGPT als erste französische Hochschule verboten. Damit soll Plagiaten und Betrug vorgebeugt werden. ChatGPT ist ein kostenloses Programm, das auf eine Eingabeaufforderung hin Texte zu praktisch jedem Thema generiert, darunter Artikel, Aufsätze, Witze und sogar Gedichte. Branchenübergreifend sorgt das Programm für Besorgnis über Plagiate.

Die Universität teilte am Freitag mit, dass alle Studierenden und Dozenten per E-Mail über das Verbot von ChatGPT und allen anderen KI-basierten Tools an der Sciences Po informiert wurden. "Ohne transparente Referenzierung ist es den Studenten untersagt, die Software für die Erstellung von schriftlichen Arbeiten oder Präsentationen zu verwenden, es sei denn, es handelt sich um spezifische Kurszwecke unter Aufsicht eines Kursleiters", so Sciences Po. Wer dagegen verstoße, müsse mit einer Strafe rechnen, die bis zum Ausschluss von der Hochschulbildung gehen könne. Wie die Nutzung des Programms nachgewiesen werden soll, wurde nicht angegeben.

Weitere Investitionen in OpenAI

"Die ChatGPT-Software wirft für Pädagogen und Forscher auf der ganzen Welt wichtige Fragen in Bezug auf Betrug im Allgemeinen und Plagiate im Besonderen auf", hieß es seitens der Elite-Universität. Laut US-Medienberichten wurde ChatGPT bereits in einigen öffentlichen Schulen in New York City und Seattle verboten, während mehrere US-Universitäten angekündigt haben, Studierenden weniger Hausarbeiten und dafür mehr handschriftliche Aufsätze und mündliche Prüfungen anordnen zu wollen.

Microsoft kündigte letzte Woche eine weitere Milliardeninvestition in OpenAI an – das Forschungslabor für künstliche Intelligenz, das hinter ChatGPT steht. (Reuters, 27.1.2023)