Zwei Wochen nach seinem Unfall mit einem E-Scooter hat sich Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) in seinem Podcast "Finance Friday" persönlich zu dem folgenschweren Sturz, der in der Nacht nach der Feier zur Eröffnung des generalsanierten Parlaments passiert war, zu Wort gemeldet.
Auf ärztlichen Rat noch aus dem Homeoffice in Bregenz sagt Brunner in dem Beitrag: "Ich bin mit einem dunkelblauen Auge davongekommen. Mir geht es Gott sei Dank jetzt wieder viel besser. Aber ja, es war doch ein recht schwerer Unfall, bei dem ich mir doch einige Verletzungen zugezogen habe. Aber es hätte noch sehr viel schlimmer kommen können."
Am Kopf und im Gesicht verletzt
Der Finanzminister hat laut seiner Auskunft "Verletzungen am Kopf und im Gesicht" davongetragen. Ursache für den Sturz "war eine Unachtsamkeit beim Abbiegen".
Brunner hat an besagtem Abend seinen Fahrer nach Hause geschickt, "weil der Weg vom Veranstaltungsort, dem Parlament, bis zu mir kein langer ist und ich eigentlich ganz gerne nach dem letzten Termin noch ein bisschen Luft schnappe prinzipiell – und dann auch gern zu Fuß gehe oder mit dem Roller nach Hause fahre. Bis zu diesem Abend hat sich das auch immer sehr bewährt, aber nach dem Unfall muss ich sagen, dass das in einer Winternacht, wo die Straßen feucht und doch eher rutschig sind, eine doch nicht so gute Idee ist." Zumal ohne Helm.
In den "Oberösterreichischen Nachrichten" sagt der gestürzte ÖVP-Politiker auf die Frage, ob er für eine allgemeine Helmpflicht für E-Scooter-Fahrer sei: "Politisch bin ich dafür nicht zuständig, aber ich denke, ein Helm ist immer eine gute Idee und hätte mir wahrscheinlich auch geholfen. Ich kann nur jedem raten, einen Helm zu tragen."
Hohes Risiko ohne Helm
Die OÖN zitieren auch den stellvertretenden Leiter des Unfallkrankenhauses (UKH) Linz, den Unfallchirurgen Meinrad Raschl, der zum Verletzungsprofil des Finanzministers und dem Risiko von E-Scooter-Fahrten ohne Kopfschutz erklärt: "Derartige Verletzungen sind typisch für E-Scooter-Unfälle. Kopfverletzungen machen bei E-Scooter-Unfällen etwa 50 Prozent aus." Rund die Hälfte der Patientinnen und Patienten würden nach derartigen Unfällen mit Brüchen im Bereich der Augen- und Nasenhöhlen, aber auch des Kiefers und der Ellbogen ins UKH Linz eingeklärt, wird Reischl in den OÖN zitiert. "Oft müssen die betroffenen Gesichtsknochen rekonstruiert werden."
Finanzminister Brunner nutzt die knapp dreiminütige Podcast-Folge auch, um den Ärztinnen und Ärzten sowie dem gesamten Team des AKH Wien zu danken für die "höchst professionelle und fürsorgliche" Betreuung – und für die vielen Genesungswünsche, die er von Freunden, Abgeordneten aus allen Parteien, aber auch Finanzminister-Kollegen aus anderen Ländern erhalten habe.
Ab Montag will Brunner wieder Termine in Wien wahrnehmen "und mit voller Kraft an der Weiterentwicklung Österreichs arbeiten", kündigt der Finanzminister an. (nim, 28.1.2023)