Der Abbau von weiteren Mitarbeiterinnen sei nicht geplant, lässt der CEO von "Buzzfeed" wissen.

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Man wolle manche Inhalte für die Zielgruppe personalisieren und auch die Quiz-Erstellung künftig in die Hände der künstlichen Intelligenz legen, ließ Buzzfeed CEO Jonah Peretti am Donnerstag seine Mitarbeiter in einem internen Memo wissen. KI solle laut Peretti künftig eine größere Rolle für das Unternehmen spielen, sowohl im redaktionellen als auch im geschäftlichen Betrieb.

Quiz der Liebe

Mit ganz einfachen Anweisungen könne man künftig bei "Buzzfeed" ein Quiz erstellen, das genau auf die Zielgruppe zugeschnitten sei. Beispielsweise könne man die Nutzerinnen und Nutzer einen Pitch für eine romantische Komödie erstellen lassen, indem man etwa persönliche Dinge abfragt. Das Quiz würde dann ein ganz individuelles, teilbares Ergebnis liefern, ist sich Peretti sicher.

Sowohl im kreativen Prozess als auch in der Quantität würde man so künftig von KI unterstützt werden. Menschliche Mitarbeiter würden in die Rolle der Ideengeber schlüpfen – sie würden die "kulturelle Währung" des Unternehmens bleiben. in 15 Jahren würde die KI und entsprechende Daten dabei helfen, "Inhalte zu schaffen und zu personalisieren", anstatt wie heute bereits existierende Inhalte lediglich zu verändern.

Der Wert der Aktie ist seit der Ankündigung um über 300 Prozent gestiegen.
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Aktienwert verdoppelt

Buzzfeed ist seit 2021 an der Börse und baute davor Personal ab, um profitabel zu sein. Eine Einnahmequelle ist weiterhin Meta, da Buzzfeed auch Inhalte für Facebook und Instagram liefert. Seit der Ankündigung des Firmen-Chefs bei der Inhalte-Erstellung künftig auf KI zu setzen, verdreifachte sich der Wert der Firma innerhalb kürzester Zeit.

Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist laut "Wall Street Journal" seit dieser Ankündigung Unruhe ausgebrochen. Peretti soll zahlreiche interne Anfragen bekommen haben, auch was die rechtliche Absicherung bei KI-erstellten Inhalten betrifft. Die Frage stellt sich nicht zu unrecht, läuft doch gerade in den USA eine Sammelklage gegen die größten Bild-KI-Firmen, da sich Künstlerinnen und Künstler um ihre Arbeit betrogen sehen.

Laut Peretti und einer Pressesprecherin des Unternehmens, wolle man aber ohnehin zunächst die KI nur für Texte einsetzen.

Stellenabbau

Auch der mögliche Abbau von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern warf intern offenbar zahlreiche Fragen auf. Peretti soll darauf geantwortet haben, dass diese neuen Möglichkeiten Vollzeit-Kräfte bei "Buzzfeed" noch effizienter und kreativer arbeiten lassen. Mitarbeiter zu entlassen sei aktuell nicht Teil der Strategie, bestätigte auch die Pressesprecherin gegenüber "Wall Street Journal". (aam, 28.1.2023)