"Breaking the Ice" erzählt von Mira (Alina Schaller), der Kapitänin eines Eishockeyteams, die sich in Spielerin Theresa (Judith Altenberger) verliebt.

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Based on a true story: Die Liebesgeschichte zwischen dem knallharten Ausbilder Eismayer (Gerhard Liebmann) und seinem Rekruten Mario (Luka Dimić).

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In Saarbrücken sind die Auszeichnungen für das 44. Filmfestival Max-Ophüls-Preis (MOP) vergeben worden. An den deutschsprachigen Nachwuchs aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden am Samstagabend 18 Preise in einem Gesamtwert von 118.500 Euro verliehen. Der österreichische Film "Breaking the Ice" (2022) von Clara Stern (Buch und Regie) erhielt gleich drei Preise: für das beste Drehbuch, für den gesellschaftlich relevanten Film und dazu den Preis der Jugendjury. Regisseurin Clara Stern teilte in einer Videobotschaft mit: "Allein die Deutschland-Premiere bei diesem besonderen Festival war ein wahnsinniges Geschenk. Und jetzt eine Auszeichnung zu bekommen bedeutet mir sehr, sehr viel."

Preise für jungen österreichischen Film

Wie auch in den vergangenen Jahren regnete es zahlreiche Auszeichnungen für den jungen österreichischen Film: Für "Eismayer" (2022) von David Wagner (Buch und Regie) gab es den Publikumspreis Spielfilm und den Preis der Filmkritik für den besten Spielfilm. Die Liebe zwischen Vizeleutnant Eismayer, der als der härteste Ausbilder beim österreichischen Bundesheer galt, und dem Rekruten Mario hat es tatsächlich gegeben. "Es ist nicht immer eine Erfolgsgarantie, auf eine wahre Begebenheit zurückzugreifen", meinte die Jury. Doch hier sei es "wunderbar nachvollziehbar und filmisch präzise umgesetzt worden". Sowohl "Breaking the Ice" als auch "Eismayer" wurden vom ORF kofinanziert, worauf der Österreichische Rundfunk am Samstagabend in einer Aussendung verwies.

Bester Dokumentarfilm wurde "Good Life Deal" (2022) von Samira Ghahremani. Zwei Preise gingen an "Das andere Ende der Straße" (A/HUN 2022) von Kálmán Nagy: Er wurde als bester Kurzfilm ausgezeichnet und erhielt auch den Publikumspreis Kurzfilm. Als bester Schauspielnachwuchs wurden Augustin Groz in "Wer wir einmal sein wollten" (A 2023) von Özgür Anil und Alina Stiegler für "Sprich mit mir" (D 2023) von Janin Halisch ausgezeichnet.

Bester Kurzfilm "Das andere Ende der Straße" von Kálmán Nagy.
LEMONADE FILMS

Für Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) sind "die zahlreichen Auszeichnungen beim diesjährigen Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken eine großartige Bestätigung für die internationale Resonanz österreichischen Filmschaffens". Die heimischen Künstlerinnen und Künstlern seien "auf den internationalen Schauplätzen präsent" und würden den österreichischen Film "unübersehbar machen".

Weitere Preise

Der mit 36.000 Euro dotierte Max-Ophüls-Preis für den besten Spielfilm ging an "Alaska" (D 2023) von Max Gleschinski (Buch und Regie). Der Film erzählt von der Einzelgängerin Kerstin (Christina Große), die in ihrem roten DDR-Kajak tagelang über die Mecklenburgische Seenplatte gleitet – bemüht, allein zu bleiben. Dann taucht Alima (Pegah Ferydoni) auf und bricht die Gleichmäßigkeit dieser Reise.

Dass es sich lohnt, nicht aufzugeben, und dass es nicht viel Geld für die Realisierung eines Traums braucht, wurde schließlich bei der Übergabe des Preises für die beste Regie an "Letzter Abend" (D 2022) deutlich. Lukas Nathrath gab zu, dass er sich schon mehrmals erfolglos für das Max-Ophüls-Festival beworben hatte. Das Preisgeld von 11.000 Euro übersteige die Produktionskosten für "Letzter Abend" um fast das Dreifache: Denn der Film sei in sieben Tagen um 4.000 Euro gedreht worden.

Dies alles, so waren sich MOP-Veranstalter und Jury-Mitglieder wohl einig, sollte sich der Nachwuchs auch in Zukunft bewahren. "Macht Fehler, riskiert etwas, lasst euch nicht sagen, 'Es geht nicht', behaltet eure Visionen", appellierte der erfolgreiche Regisseur Hüseyin Tabak an den Nachwuchs. (APA, red, 30.1.2023)