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Mailand/Amsterdam – Der Medienkonzern des italienischen Ex-Premierministers Silvio Berlusconi, MediaForEurope (MFE) und die Tochter Mediaset Espana wollen fusionieren. Der Zusammenschluss muss im März noch von den Aktionärsversammlungen der beiden Konzernen gebilligt werden, wie MFE in einer Presseaussendung am Montagabend mitteilte.

Mediaset Espana wurde bisher zu rund 83 Prozent von MFE kontrolliert. Die Vereinfachung der Kontrollkette ziele auf effizientere Synergien sowie auf gemeinsame Plattformen für den Verkauf von Inhalten und Werbung ab, ohne dass Arbeitsplätze abgebaut werden. Ziel sei die Expansion der MFE in Europa, teilte der Konzern mit.

"Der Weg der MFE zur Schaffung eines paneuropäischen Medienkonzerns wird fortgesetzt. Das genehmigte Fusionsprojekt stellt trotz der durch die Pandemie und die durch den Ukraine-Konflikt ausgelöste Wirtschaftskrise verursachten Schwierigkeiten einen Fortschritt beim Aufbau eines europäischen Fernsehkonzerns dar, der in der Lage ist, dem internationalen Wettbewerb mit größerer Solidität und angemessener Größe standzuhalten", so Pier Silvio Berlusconi, MFE-CEO und Sohn des ehemaligen italienischen Premiers.

Länderübergreifende Konsolidierung

"Das Projekt einer schrittweisen, länderübergreifenden Konsolidierung der MFE wird also fortgesetzt: Wir planen eine neue Gruppe nationaler Fernsehsender, die sich auf die Produktion lokaler Inhalte konzentriert und in der Lage sein wird, auf den Aufbau einer groß angelegten technologischen und kommerziellen Plattform auf europäischer Ebene hinzuarbeiten", teilte Pier Silvio Berlusconi mit.

MediaForEurope hat sich aus dem Verfahren mit der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) rund um die geplante Aufstockung der Anteile an ProSiebenSat.1 (P7S1) zurückgezogen. Die Pläne einer höheren Beteiligung an der Sendergruppe hat die MFE allerdings nicht aufgegeben. Man wolle die Struktur der Beteiligung ändern – weniger über Finanzinstrumente und mehr über den direkten Erwerb von P7S1-Aktien am Markt, so ein MFE-Sprecher. (APA, 31.1.2023)