Andreas Babler, Bürgermeister von Traiskirchen, war Dienstabend zu Gast bei Susanne Schnabl im "Report".

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Über den Ausgang der Wahlen in Niederösterreich und über das Ergebnis dort wollte Susanne Schnabl im "Report" Dienstagabend unter anderem mit FPÖ-Chef Herbert Kickl und auch mit der SPÖ-Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner sprechen. Aber: Beide haben abgesagt, wie Schnabl erklärt. Und darum kam dann der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler zum Zug. Babler, ein Mann der vielen – oft gescheiten – Worte, schließt eine Koalition mit der FPÖ weiter aus: "Ich habe meine Haltung zur FPÖ, die ist ganz klar. Eine Koalition mit der FPÖ ist ein No-Go."

Auf die Frage, warum nicht er statt Sven Hergovich den Parteivorsitz in Niederösterreich übernommen habe, meinte Babler, dass er Bürgermeister in Traiskirchen bleiben will: "Ich habe das wahnsinnig vielen Menschen versprochen. Innerhalb und auch außerhalb der Stadt." Und er schießt nach: "Entschuldigung, ich gehöre zu jenen Leuten, die nicht unbewusst etwas ankündigen. Ich halte das auch." Er sei "voll in der Veränderungspartie drin", Bürgermeister und Bundesrat ließen sich vereinbaren, Bürgermeister und Landesparteivorsitzender nicht.

"Liegt nicht an einer einzelnen Person"

Babler spart auch bei Schnabl nicht mit Kritik an seiner Partei. "Niemand ist zufrieden mit der Bundes- und der Landespartei." Verantwortlich dafür sei aber nicht Bundesvorsitzende Pamela Rendi-Wagner, sondern die SPÖ insgesamt. Er halte es aber für einen Fehler, dass man sich etwa beim Thema Migration nicht einheitlich positioniert. Die Streitigkeiten, die Gegenpolgeschichten würden die Partei schwächen, "in der Asylfrage haben wir kein inhaltliches Gesamtkonzept".

Auf eine Personaldebatte will sich Babler im "Report" nicht einlassen, auch wenn sich Schnabl hartnäckig um konkrete Aussagen bemühte. "Diskussionen um Team Babler, Team Doskozil, Team Rendi-Wagner schwächen die SPÖ, die bringen uns nicht weiter", so Babler, der lieber über Inhalte als über mögliche Parteivorsitzende reden mag.

Aber Schnabl lässt nicht locker, versucht es konkret: "Wenn Sie morgen abstimmen müssten, wer ist dann die oder der ideale Kandidat/Kandidatin, die oder der die SPÖ einheitlich in eine Nationalratswahl führen soll?" Babler: "Korrekte Antwort: Wir haben seit 20 oder 30 Jahren ein Problem. Wir sind in den letzten zehn, 15 Jahren von 37 auf 21 Prozent gefallen, es liegt nicht an einer einzelnen Person."

Schnabl probiert es weiter: "Wer kann denn eine integrative Person sein, die die Flügel vereint", will sie wissen. Babler, etwas konkreter: "Ich hoffe, dass es die Parteivorsitzende sein kann. Sie ist gewählt, das ist ein Faktum."

Daraufhin Schnabl nochmals: "Ist sie die ideale Kandidatin?" Babler: "Das werden wir am Bundesparteitag festlegen. Demokratisch. Alle mit den gleichen Rechten und den gleichen Stimmen." Schnabl dann am Ende: "Dann weichen Sie also auch dieser Frage aus. Danke für den Besuch." (Astrid Ebenführer, 1.2.2023)