Symbolfoto einer Sauna in der Winterlandschaft.

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Innsbruck – In Tirol ist ein Immo-Steuerbetrugsfall in Höhe von 373.000 Euro aufgeflogen. Der alleinige Gesellschafter und Geschäftsführer einer GmbH, die in einer Gemeinde in den Jahren 2010 und 2011 fünf Luxus-Chalets baute, tätigte für sich und seine Ehefrau, die als Prokuristin aufschien, verdeckte Gewinnausschüttungen in Form von großzügigen Zuwendungen. Zudem wurde die Umsatzsteuer aus dem Übergang der Steuerschuld aufgrund ausländischer Leistungen für die GmbH nicht abgeführt.

Die Folge laut einer Aussendung des Finanzministeriums: eine Steuernachforderung durch das Finanzamt in der Höhe von rund 232.000 Euro bei der GmbH für den Zeitraum von 2011 bis 2020 und von rund 141.000 Euro beim Geschäftsführer selbst. Darüber hinaus wurde ein Strafverfahren eingeleitet, das aber vorerst noch nicht abgeschlossen sei, hieß es.

Steuererklärungen nicht abgegeben

Aufmerksam geworden auf den Fall war das Finanzamt aufgrund nicht abgegebener Steuererklärungen. In Folge fielen laut Ministerium fragwürdige Finanzierungen der Errichtungskosten durch deutsche Geldgeber und den Geschäftsführer in Form von Darlehen auf. Auch habe der Gesellschafter und Geschäftsführer für sich und seine Ehefrau hohe Beträge unter verschiedenen Aufwandspositionen verrechnet – wie etwa Provisionen, Leasingraten für einen Porsche, Betriebsberatung, Büroaufwand sowie sein Gehalt. Letzteres habe der Mann in seiner Einkommensteuererklärung nicht deklariert.

Der Unternehmer soll übrigens nicht nur in Österreich betrogen haben: Vom Finanzamt geforderte Unterlagen seien bereits von deutschen Behörden bei einer Hausdurchsuchung dort beschlagnahmt worden. Auch dort habe der Geschäftsführer ein Bauprojekt in Form einer GmbH abgewickelt und verrechnete Honorare etc. ebenfalls nicht erklärt. (APA, red, 1.2.2023)