Ferienzeit ist im Wiener Öffi-Netz traditionell Baustellenzeit. Und so steht an den freien Tagen nach dem Halbjahreszeugnis eine nicht unwesentliche Einschränkung ins Haus: Die U4 wird von 4. bis 12. Februar im Abschnitt um die Station Stadtpark gesperrt. Sie fährt also lediglich zwischen Heiligenstadt und Landstraße sowie Karlsplatz und Hütteldorf.

Von Heiligenstadt kommend ist ab Samstag für die U4 nach dem Zollamtssteg in Wien Mitte Endstation.
Foto: Wiener Linien / M. Helmer

Der Grund sind Renovierungsarbeiten. Die Wiener Linien erneuern in dem betroffenen Bereich mehrere 43 Jahre alte Weichen und Holzschwellen. Laut dem städtischen Verkehrsbetrieb beginnt damit die letzte Etappe der Modernisierung von Wiens ältester U-Bahn-Linie. Das Langzeitprojekt läuft bereits seit dem Jahr 2015: Gleise, Weichen und Stellwerke wurden erneuert, Tunnel saniert und Stationsgebäude auf Vordermann gebracht. Immer wieder waren deshalb Haltestellen (etwa die Station Pilgramgasse) und Streckenabschnitte (zum Beispiel Längenfeldgasse bis Karlsplatz) der U4 gesperrt.

Gleisbau- und Oberflächenarbeiten

Noch dieses und nächstes Jahr werden weitere Gleisbau- und Oberflächenarbeiten durchgeführt, dann ist die Modernisierung abgeschlossen. "Nicht alle Maßnahmen werden Auswirkungen auf den Betrieb der Linie U4 haben", heißt es vonseiten der Wiener Linien. Für all jene Fahrgäste, die von der Sperre in den Semesterferien betroffen sind, ist das wohl nur ein schwacher Trost. Einen Schienenersatzverkehr gibt es für den ab Samstag gestrichenen Bereich nicht. Empfohlen wird, auf die U-Bahn-Linien U1 und U3, die Straßenbahnlinie 2 und die Busverbindung 4A auszuweichen.

Nicht die Fahrgäste der U4, aber die Autolenkerinnen und Autolenker darüber werden die Sanierung im Sommer zu spüren bekommen. Entlang des Franz-Josef-Kais wird an der Tunneldecke gearbeitet, zudem sind in einigen Bereichen Weichen zu tauschen. Auf dem Kai werde daher eine Fahrspur gesperrt, sagte eine Wiener-Linien-Sprecherin zum STANDARD.

U6 lässt an zwei Wochenenden drei Stationen aus

Zu ungeplanten Einschränkungen auf der U4 ist es übrigens Mittwochfrüh gekommen. Wegen schadhafter Züge waren die Intervalle unregelmäßig, betroffen waren auch die Linien U1, U3 und U6.

Auf letzterer Linie stehen im März größere Arbeiten an: Die mehr als 30 Jahre alten Lichtsignale an der Strecke werden erneuert. Dazu wird an zwei Wochenenden ein Teil der U6-Strecke gesperrt. Von 11. März (ca. 0.30 Uhr) bis 12. März (Betriebsschluss) verkehrt die braune Linie nur zwischen Floridsdorf und Alterlaa, dasselbe gilt für das Wochenende vom 25. und 26. März. Hier gibt es allerdings einen Ersatzbus: Wer zu den Stationen Erlaaer Straße, Perfektastraße oder nach Siebenhirten weiterfahren möchte, kann die Linie U6E nehmen.

Auch die U6 macht vorübergehend Pause.
Foto: Wiener Linien / M. Helmer

Ob 2023 sonst noch gröbere Einschränkungen im U-Bahn-Netz anstehen, verraten die Wiener Linien (noch) nicht. Man werde jedenfalls zeitgerecht informieren, sagt eine Sprecherin.

U2 soll ab Herbst wieder fahren

Bereits seit Längerem angekündigt ist, dass noch heuer eine Langzeit-Sperre endet: jene des U2-Abschnitts vom Rathaus bis zum Karlsplatz. Im Herbst wird dieser freigegeben, die lila Linie fährt damit wieder durchgängig zwischen Seestadt und Karlsplatz. Ende Mai 2021 startete der U2-Ausbau für die neue, vollautomatische U-Bahn-Linie U5. Die bestehende Linie U2 wird seither zwischen den Stationen Rathaus und Karlsplatz umfassend modernisiert.

Als Ersatz auf der Ringstraße dienen die Straßenbahnlinien D, 1, 2 und 71. Sie bekommen außerdem Verstärkung durch die Straßenbahnlinie U2Z, die seit Mai 2021 am Ring verkehrt.

Türen am Bahnsteig soll es ab Herbst bei der U2 geben.
Foto: Wiener Linien / Johannes Zinner

Ab Herbst 2023 – so zumindest der Plan – soll die U2 wieder durchgehend von Seestadt bis Karlsplatz fahren. Die Stationen Rathaus bis Karlsplatz sollen bis dahin modernisiert werden und neuen Bahnsteigtüren haben. Die Bauarbeiten für die U5 und die neue U2 laufen danach unabhängig voneinander weiter.

S50 fällt zwei Tage aus, S45 zwei Monate

In den Semesterferien wird auch auf Wiener S-Bahn-Routen gebaut. Am 9. und 10. Februar fällt deshalb die S50 jeweils in der Zeit von ca. 5 bis 23 Uhr zwischen Westbahnhof und Hütteldorf aus. Und entlang der Nordbahn kommt es von 4. bis 12. Februar auf der Strecke Floridsdorf–Leopoldau–Gänserndorf–Bernhardsthal–Břeclav zu Einschränkungen und Fahrplanänderungen.

Eine längere Sperre ist im Sommer auf der Vorortelinie geplant. Denn zwischen Hernals und Oberdöbling werden auf circa zwei Kilometer Länge Gleise erneuert. Der Türkenschanztunnel zwischen Gersthof und Oberdöbling und eine Brücke in dem Bereich werden ebenfalls überholt. Die S45 fällt daher im Zeitraum 1. Juli bis 4. September abschnittsweise aus – wobei sich die Sperre in zwei Phasen gliedert. Von 1. bis 23. Juli ist die Strecke zwischen Handelskai und Hernals betroffen, von 24. Juli bis 4. September der Streckenteil Hernals bis Heiligenstadt. Laut ÖBB-Website ist ein Schienenersatzverkehr geplant. (rach, ook, 2.2.2023)