Die RBI hat sechs Vorstandsmitglieder, Peter Lennkh verlässt das Führungsgremium und geht in Pension.

Foto: APA/Herbert Neubauer

Wien – Peter Lennkh, eines von sechs Vorstandsmitgliedern der Raiffeisen Bank International (RBI) und dort unter anderem für den Bereich internationales Leasing zuständig, wird die RBI in den kommenden Monaten verlassen. Er werde demnächst 60 Jahre alt und gehe auf seinen eigenen Wunsch hin in Pension, sagte der Banker dem STANDARD am Mittwoch auf Anfrage.

Der studierte Wirtschaftswissenschafter arbeitete seit seinem Studienabschluss 1988 für Raiffeisen (nur 1990/91 war er bei der CA Leasing), war zunächst in der Raiffeisenzentralbank (RZB) tätig, die später in der RBI aufgegangen ist. Vor zehn Jahren kam er in den Vorstand der RBI und verantwortet dort auch Bereiche wie internationales Leasing, Firmenkunden, Unternehmensfinanzierung.

Auch für Leasing zuständig

Im Zuge des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine landete Lennkh wie vier weitere Vorstandsmitglieder auf der Sanktionsliste der Ukraine ("awaited sanctions"); nur der aus der Ukraine stammende Manager Andrii Stepanenko wurde nicht auf die Liste genommen.

Vor wenigen Tagen hat die Ukraine die russische Leasing-Gesellschaft von Raiffeisen auf ihre Sanktionsliste genommen. Diese Gesellschaft verleast beispielsweise Lastwagen, Eisenbahnzüge, Privatautos, erklärte Bankchef Johann Strobl am Mittwoch in der Pressekonferenz der RBI zu den vorläufigen Zahlen für 2022. Er könne da keinen Konnex zum Vorwurf der Ukrainer, die Gesellschaft sei "Kriegshelfer", sehen, nehme ihn aber zur Kenntnis.

Lennkh erklärte, er habe den Aufsichtsrat dieser Tage von seiner Entscheidung informiert und werde noch bleiben, bis eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für ihn gefunden sei. (Renate Graber, 1.2.2023)