Will ich wirklich, dass mein iPhone weiß, was ich wann esse?

Foto: IMAGO/imageBROKER/Oleksandr Latkun

Keine Angst, noch weiß kein Smartphone, das wievielte Stück Kuchen gerade in den Mund gestopft wird, aber ein neues Patent des US-Konzerns Apple will genau diese Information künftig sammeln und dem gierigen Besitzer dann einen passenden Diätplan vorschlagen.

Kalorien zählen

Hinter dem Namen "Augmented Reality Calorie Counter" versteckt sich das besagte Patent, das zwei Teile beinhaltet. Zum einen geht es um die Erkennung des Kauens, zum anderen um die Bestimmung dessen, was gegessen wird. Was Apple mit diesen Informationen machen will, geht aus dem Patent natürlich nicht hervor. Man erfährt lediglich die technischen Hintergründe und was tatsächlich durch das Patent ausgelöst wird.

"Viele Faktoren führen zu ungenauem Kalorienzählen", erklärt Apple in dem Patent. In einem Restaurant könne man beispielsweise die Menge der einzelnen Bestandteile nicht genau bestimmen. Dadurch könnten Diäten nur ungenau eingehalten oder auch dazu passende "Medikamentendosierungen" schwierig werden. In diesen Fällen könnte man laut Apple nur noch "abgepackte, vorgefertigte und abgewogene Portionen" essen, aber das sei teuer, unpraktisch und führe zu unnötig viel Müll.

Mit dem iPhone wird das Essen fotografiert, die Menge wird unter anderem durch die Dauer des Kauens bestimmt.
Foto: Apple

Hier kommt laut Apple das iPhone ins Spiel. Mit einer "Methode zur verbesserten Bestimmung des Lebensmittelverbrauchs" könne man damit genauere Ergebnisse erzielen. So würde laut Patent das Mikrofon des iPhones Kaugeräusche erkennen und damit die Kamera aktivieren. Diese würde das Essen erkennen und auswerten.

Ähnlich wie vergleichbare Apps heute schon funktionieren, erkennt das neue System Gemüse, Schokoladekuchen oder auch ein gut gebratenes Steak. In Kombination mit den Kaugeräuschen wird die Menge des jeweiligen Produkts gemessen. Somit kann die "Kalorienaufnahme basierend auf dem Volumen des Lebensmittelprodukts zusammen mit der Messung der Kausitzung" bestimmt werden.

Ist das im Hintergrund ein gelbes M?

Auf vielen Fotos wird mit Sicherheit nicht nur das Essen abgebildet sein, sondern auch andere Informationen, etwa ob man sich in einem Restaurant befindet. Hier lässt Apple wissen, dass wenn "Standortinformationen, die mit den Bilddaten verbunden sind, auf ein bestimmtes Restaurant hinweisen", das Objekterkennungsmodul und der Prozessor aufgefordert werden, die Speisekarte des Restaurants zu verwenden, um das Lebensmittelprodukt zu identifizieren.

Das sind natürlich sehr viele Daten – zusätzlich zu den vielen Fotos, die während des Kauens gemacht werden. Wann diese Technologie eingesetzt werden soll, verrät das Patent natürlich nicht. (red, 2.2.2023)