Die Verlegenheit beim Verkünden von gut fünf Milliarden Euro Gewinn war ihm anzumerken. Lieber wäre es OMV-Chef Alfred Stern wohl gewesen, mehr in der Bilanz verstecken zu können, als dies zur Steuerminderung ganz legal ohnehin geschieht. Unverschämt hohe Gewinne werden derzeit mit Öl und Gas gemacht. Die OMV ist kein Einzelfall.

Hohe Preise und damit anhaltend gute Verdienstchancen lassen die Konzerne verstärkt nach Öl und Gas suchen, auch in Österreich.
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Auch die Milliardengewinne von Exxon Mobil, BP und Co haben wenig mit strategischem Weitblick der Konzernchefs zu tun. Vielmehr ist der Geldregen auf den brutalen Krieg zurückzuführen, den Russland seit bald einem Jahr gegen die Ukraine führt. Das hat die Öl- und Gaspreise in lichte Höhen katapultiert. Dass die Multis während der Pandemie ihre Investitionen gedrosselt haben, tat ihr Übriges. Das ändert sich nun.

Hohe Preise und damit anhaltend gute Verdienstchancen lassen die Konzerne verstärkt nach Öl und Gas suchen, auch in Österreich. Eine Gratwanderung ist das allemal, weil wegen der Klimakrise weniger CO2 und nicht noch mehr das Ziel sein muss. Ganz ohne Öl und Gas wird es aber nicht gehen.

Was also tun? Sparsam damit umgehen. Und wer zu wenig verdient, um die hohen Rechnungen zu zahlen, und nur der, braucht Unterstützung der Regierung. Sie kann sich Geld von den "Kriegsgewinnlern" holen. Und sie soll in die Vollen greifen. Die 90 Millionen Euro Solidarabgabe der OMV für das abgelaufene Geschäftsjahr – auch die sind zum Fremdschämen. (Günther Strobl, 2.2.2023)