An dem Unfall war ein Güterzug beteiligt. Die genauen Umstände blieben vorerst offen.

Foto: IMAGO/Mikhail Golenkov

Recklinghausen – Ein Güterzug hat am Donnerstag in der deutschen Stadt Recklinghausen im Ruhrgebiet zwei Kinder erfasst. Dabei wurde ein zehnjähriges Kind tödlich verletzt, ein neunjähriges schwer verletzt. Der Neunjähriger ist nach einer Operation "aktuell nicht mehr akut in Lebensgefahr", sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Es gebe keine Hinweise auf weitere Verletzte, berichtete der Polizeisprecher.

Zu klären sei nun, wie die Kinder auf das Bahngelände gelangt waren. Die Polizei hofft dabei auf Zeugenberichte. Von Interesse sei zudem, ob sich vor dem Unglück noch mehr Kinder auf den Gleisen aufgehalten hatten. Im Tagesverlauf wolle man Übersichtsbilder von dem Gelände machen, entweder mit einer Drohne oder von einem Hubschrauber aus.

Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, sprach von einem großen "Drama, wenn Kindern so etwas passiert". So etwas lasse einen nicht ruhig. "Es ist fürchterlich." Unklar sei, wie es zu dem Unglück kommen konnte, sagte der Minister.

Zahlreiche Einsatzkräfte

Die Polizei hielt sich zu Beginn mit näheren Informationen zurück; möglicherweise waren anfangs nicht alle Angehörigen informiert. In ersten Medienberichten hatte es geheißen, eine Menschengruppe sei erfasst und mehrere Hundert Meter weit mitgeschleift worden.

Am späten Donnerstagabend waren zahlreiche Einsatzkräfte am Unfallort. Das Gebiet war weiträumig abgesperrt, wie ein dpa-Reporter berichtete. Nach Angaben der Feuerwehr rückten 35 Feuerwehrleute und Rettungskräfte an. Zudem waren auch Notfallseelsorger im Einsatz. An den Absperrungen der Polizei versammelten sich zahlreiche Menschen. Die Unglücksstelle sei laut einem Sprecher der Feuerwehr in der Nähe eines früheren Güterbahnhofs. Recklinghausen liegt im nördlichen Ruhrgebiet.

Strecke gesperrt

Die Bahnstrecke zwischen Gladbeck-West und dem Hauptbahnhof von Recklinghausen wurde gesperrt. "Eine Prognose, wann die Strecke wieder frei ist, haben wir noch nicht", sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn AG in Berlin der dpa. Zwischen den beiden Bahnhöfen sei ein Bus als Schienenersatzverkehr im Einsatz.

Es gibt nach Angaben der Deutschen Bahn Einschränkungen im Regionalverkehr. Der Fernverkehr sei nicht betroffen. Das Unglück ereignete sich nach Informationen der Deutschen Bahn im Bereich Recklinghausen-Ost. (APA, red, 3.2.2023)