Chats, eine Aktennotiz und Mailverkehr deuten darauf hin, dass einen Deal zwischen FPÖ und Novomatic zur Postenbesetzung gegeben hat.

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Wien – Der Anwalt von Ex-Casinos-Austria-Finanzvorstand Peter Sidlo, Dietmar Bachmann, hat laut einem "Krone"-Bericht einen Einstellungsantrag für seinen Mandanten eingebracht. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt seit drei Jahren gegen Sidlo, den die FPÖ 2019 in der türkis-blauen Regierungszeit auf den Vorstandsposten der Casinos Austria AG hob. Die WKStA geht dem Verdacht nach, dass es zu der Bestellung Absprachen gab.

Chats geben Hinweise

Im Raum steht, dass der FPÖ-Mann Sidlo Casinos-Vorstand wurde, weil im Gegenzug der ÖVP-Mann Thomas Schmid Öbag-Chef wurde. Die Ermittler gehen auch der Frage nach, ob es im Hintergrund eine Absprache zwischen der FPÖ und dem damaligen Casinos-Aktionär Novomatic gab, denn offiziell wurde Sidlo von der Novomatic vorgeschlagen.

Schmid, der vergangenes Jahr vor der WKStA auspackte, sagte in seiner Einvernahme, er kenne keinen FPÖ-Novomatic-Deal. Dass es diesen Deal womöglich dennoch gab, darauf deuten Chats, eine Aktennotiz und Mailverkehr hin. So hatte der damalige Casinos-Chef Alexander Labak den Aufsichtsratspräsidenten des Unternehmens, den Raiffeisen-Generalanwalt Walter Rothensteiner, in einer Mail eindringlich gewarnt: "Sidlo wurde von der Novo ganz offensichtlich mit dem klaren Ziel nominiert, von der FPÖ im Gegenzug eine politische Unterstützung für die Gewährung zusätzlicher Lizenzen (z. B. Online-Gaming) zu sichern." (APA, 3.2.2023)