ChatGPT kann den Menschen noch nicht ersetzen, bleibt aber zumindest freundlich.

(Dieses Bild wurde mit der Bild-KI Stable Diffusion erstellt. Der Prompt lautete: "A robot trying to solve a problem, puzzled facial expression.")

Foto: Stable Diffusion/Stefan Mey

Die Bildung unserer Kinder ist gefährdet, ganze Branchen sind dem Untergang geweiht, die kommende digitale Revolution wird uns genauso kräftig durchschütteln wie die Erfindung des World Wide Web. So alarmistisch klangen in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen, wenn es um künstliche Intelligenz ging. Vor allem die Software ChatGPT macht das Thema nun für viele Menschen (be-)greifbar.

Entwickelt von einem Unternehmen namens OpenAI, handelt es sich bei ChatGPT um eine Text-KI, die Fragen der Userinnen und User beantwortet. Die Ergebnisse sind meist so gut, dass Medien damit Artikel schreiben lassen, während Schülerinnen und Schüler ihre Hausaufgaben in Sekundenschnelle erledigen. Schulen und Universitäten sind alarmiert. DER STANDARD widmete sich bereits der Frage, ob die KI uns dumm mache. Nun drehen wir den Spieß um und fragen: Wie klug ist ChatGPT wirklich?

Dafür haben unterschiedliche Ressorts Themen aus ihren Fachbereichen beigesteuert und die Antworten von ChatGPT bewertet. Wir achteten darauf, in der Aufgabenstellung zu variieren: Einmal ging es um reine Wissensfragen, dann um knifflige Rätsel oder um kreative Problemlösung.

Wie ChatGPT auf Fachfragen reagiert

ChatGPTs Performance bei Wissensfragen ist eingeschränkt. Die Software kann selbst nicht nach aktuellen Themen googeln. Sie wurde bis 2021 mit Daten gefüttert. Aktuellere Fragen, etwa zum Ukraine-Krieg, braucht man daher gar nicht erst zu stellen. Aber auch bei zeitlosen Wissensfragen gibt ChatGPT längst nicht immer die korrekte Antwort.

Fachlich korrekt und zudem sehr galant antwortete die KI dagegen auf eine Frage aus dem Gesundheitsressort zu etwaigen Impfungen gegen Krebs, die sich anlässlich der HPV-Impfungen aufdrängt.

Dieses Bild wurde von der Bild-KI Stable Diffusion generiert. Der Prompt lautete: "icon showing a simplified version of a syringe, neutral background."
Foto: Stabe Diffusion/Stefan Mey

Frage: Gibt es eine Impfung gegen Krebs? Wenn ja, gegen welchen? Und was würde das verändern in der Gesamtgesundheit?

Antwort: Nein, es gibt derzeit keine allgemeine Krebs-Impfung. Einige Krebsarten können jedoch durch Impfungen vorgebeugt werden, wie z.B. Gebärmutterhalskrebs durch die HPV-Impfung. Die meisten Krebsarten werden jedoch durch eine Kombination von genetischen und Umweltfaktoren verursacht und können derzeit nicht durch eine Impfung verhindert werden.

Die Entwicklung einer allgemeinen Krebs-Impfung würde die Gesundheit und das Leben vieler Menschen verbessern, indem es dazu beiträgt, das Risiko einer Krebserkrankung zu reduzieren. Es könnte jedoch auch dazu führen, dass andere Aspekte der Krebsbehandlung, wie z.B. frühzeitige Diagnostik und Behandlung, weniger wichtig werden, was dazu führen könnte, dass Fortschritte in diesen Bereichen verlangsamt werden.

Bewertung der Redaktion: Ja, das stimmt. Ich habe die Frage genommen, weil ja gerade die HPV-Impfung ins Impfprogramm aufgenommen wurde, und die wird ja oft als "die Impfung gegen Krebs" angepriesen. Ich finde die Antwort, dass diese Impfung dem Krebs vorbeugt, eine sehr elegante Lösung.

Auch Fragen aus dem Wirtschaftsressort wurden richtig beantwortet – egal ob es um das Wechselspiel aus Inflation und alternder Gesellschaft, der Entkopplung von Wirtschaftswachstum und höherem CO2-Ausstoß oder die praxisnahe Frage der Rechte österreichischer Verbraucher in puncto Gewährleistung geht. Die KI antwortete hier nicht nur fachlich korrekt, sondern gliederte die Antworten teils übersichtlich in einer Aufzählung.

Nachfolgend sind die Fragen, die Antworten der KI und jene der Wirtschaftsredaktion gegenübergestellt.

Dieses Bild wurde von der Bild-KI Stable Diffusion generiert. Der Prompt lautete: "icon showing a elderly person in the style of a graphic novel, euro sign in the background."
Foto: Stable Diffusion/Stefan Mey

Frage: Wie wirkt sich die zunehmende Überalterung der Gesellschaft auf die Inflation aus?

Antwort von ChatGPT: Die Überalterung einer Gesellschaft kann dazu beitragen, dass die Inflation ansteigt, da ältere Menschen tendenziell mehr medizinische Leistungen und Pflege benötigen und diese Kosten die allgemeinen Preise erhöhen können. Außerdem kann eine alternde Bevölkerung dazu führen, dass es weniger arbeitsfähige Menschen gibt, was zu einer Verknappung der Arbeitskräfte und zu höheren Löhnen führen kann, was wiederum die allgemeinen Preise erhöhen kann.

Andererseits kann eine alternde Bevölkerung auch dazu beitragen, dass die Nachfrage nach bestimmten Produkten und Dienstleistungen sinkt, was die Inflation reduzieren kann.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Überalterung einer Gesellschaft nur einer von vielen Faktoren ist, die die Inflation beeinflussen können, und dass andere Faktoren wie die wirtschaftliche Aktivität, die Geldmenge und die politischen Entscheidungen ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.

Frage: Kann das Wirtschaftswachstum von immer höherem CO2-Ausstoß entkoppelt werden?

Antwort von ChatGPT: Ja, es ist möglich, das Wirtschaftswachstum von einem höheren CO2-Ausstoß zu entkoppeln, indem man den Einsatz von erneuerbaren Energien fördert und den Einsatz von fossilen Brennstoffen reduziert, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Dies kann durch politische Maßnahmen wie Steuern auf CO2-Emissionen, Förderprogramme für erneuerbare Energien und den Einsatz von Technologien zur Emissionsreduktion erreicht werden.

Eine dekarbonisierte Wirtschaft kann auch ein wesentlicher Faktor für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum sein, da es nicht nur den CO2-Ausstoß reduziert, sondern auch neue Wachstumsmöglichkeiten in Bereichen wie erneuerbaren Energien und Energieeffizienz schafft.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine vollständige Entkopplung von CO2-Ausstoß und Wirtschaftswachstum eine große Herausforderung darstellt und dass es eine starke politische Willensbildung und internationale Zusammenarbeit erfordern wird, um eine nachhaltige Wirtschaft aufzubauen.

Antwort aus der Redaktion: Vielleicht. Es gibt einige Staaten, bei denen die Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten weitergewachsen ist, während die Emissionen relativ dazu weniger wuchsen. Dies ist z. B. in der EU und insbesondere in nordeuropäischen Staaten der Fall. Ob eine Entkopplung jedoch im Weltmaßstab möglich ist, ist aber stark umstritten. Zumal man zwischen relativer und absoluter Entkopplung unterscheiden muss: Bei der relativen Entkopplung wächst der Emissionsausstoß nur langsamer als die Wirtschaft – das ist möglich. Bei der absoluten Entkopplung sinkt der Emissionsausstoß, womöglich gar gegen null, während die Wirtschaft weiter wächst – Belege dafür sind noch ausständig.

Frage: Welche Rechte haben Verbraucher in Österreich im Fall von Gewährleistung?

Antwort von ChatGPT: In Österreich haben Verbraucher bei Kaufverträgen gegenüber einem Verkäufer bestimmte Gewährleistungsrechte. Diese Rechte basieren auf dem österreichischen Konsumentenschutzgesetz (KSchG) und dem österreichischen Kaufrecht (UGB).

  1. Die wichtigsten Gewährleistungsrechte für Verbraucher in Österreich sind:
  2. Recht auf mangelfreie Ware: Der Verkäufer hat die Pflicht, eine mangelfreie Ware zu liefern.
  3. Recht auf Nacherfüllung: Falls die Ware mangelhaft ist, hat der Verbraucher das Recht auf Nacherfüllung. Dies kann entweder durch Reparatur oder Austausch der Ware erfolgen.
  4. Recht auf Minderung des Kaufpreises oder Rücktritt vom Kaufvertrag: Wenn Nacherfüllung nicht möglich ist oder vom Verkäufer verweigert wird, kann der Verbraucher den Kaufpreis mindern oder vom Kaufvertrag zurücktreten.
  5. Verjährungsfrist: Die Verjährungsfrist für Gewährleistungsansprüche beträgt in Österreich zwei Jahre ab Übergabe der Ware.

Es ist wichtig zu beachten, dass es spezielle Vorschriften für bestimmte Produkte und Dienstleistungen geben kann, die von den oben genannten Rechten abweichen können. Es empfiehlt sich daher, sich vor Abschluss eines Kaufs über die genauen Gewährleistungsrechte zu informieren.

Antwort aus der Redaktion: Ist ein Produkt mangelhaft, können Verbraucherinnen und Verbraucher Gewährleistung geltend machen. Ein Produkt ist dann mangelhaft, wenn es nicht dem Vertrag entspricht oder nicht die gewöhnlich vorausgesetzten Eigenschaften aufweist. Verbraucher können innerhalb einer Frist von zwei Jahren Verbesserung oder Austausch geltend machen. Ist beides nicht möglich, können sie in einem zweiten Schritt die Rückabwicklung des Vertrags (Wandlung) oder Preisminderung geltend machen.

Bei Sportfragen hingegen versagt die KI total. Gefragt nach den größten Erfolgen des österreichischen Fußballnationalteams wurden nicht nur Cordoba (!) und die Erfolge im Frauenfußball unterschlagen. Auch alle Antworten, bis auf die Qualifikation zur EM 2008, waren inhaltlich falsch. Hier kann man nicht von einer sportlich guten Leistung sprechen.

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Foto: Stable Diffusion/Stefan Mey

Frage: Was sind die größten Erfolge des österreichischen Fußballnationalteams?

Antwort von ChatGPT: Das österreichische Fußballnationalteam hat im Laufe seiner Geschichte einige bedeutende Erfolge erzielt. Hier sind einige der größten:

  1. Zweiter Platz bei der Fußball-Europameisterschaft 1934: Österreich belegte bei der EM 1934 den zweiten Platz hinter Italien.
  2. Viertelfinalteilnahme bei der Fußball-WM 1954: Österreich schaffte es bei der WM 1954 ins Viertelfinale, wo es gegen Uruguay verlor.
  3. Qualifikation für die Fußball-EM 2008: Österreich qualifizierte sich erstmals für eine EM, indem es sich für die EM 2008 in Österreich und der Schweiz qualifizierte.
  4. Qualifikation für die Fußball-Europameisterschaft 2016: Österreich qualifizierte sich erneut für die EM und erreichte das Achtelfinale.

Faktencheck:

  1. Falsch! 1934 wurde keine EM sondern die WM in Italien ausgetragen. Österreich belegte den vierten Rang hinter Italien, der Tschechoslowakei und Deutschland.
  2. Falsch! 1954 scheiterte Österreich im Halbfinale an Deutschland und gewann das Spiel um Platz drei gegen Uruguay mit 3:1.
  3. Blöd! Die EM-Qualifikation war tatsächlich die erste für Österreich. Allerdings war man als Gastgeber automatisch qualifiziert. Und das ist bei allem Respekt keine sportliche Leistung.
  4. Falsch! Österreich nahm zwar an der EM 2016 teil, schied dort aber sang- und klanglos in der Gruppenphase aus.

Fazit

Durchgefallen. Und zwar mit Pauken und Trompeten. Nicht nur dass alle Antworten falsch sind, wurde auch das heilige Cordoba unterschlagen. Und by the way: Frauen spielen auch Fußball. Das Erreichen des Halbfinales bei der EM 2017 darf durchaus erwähnt werden.

Noch wackeliger agiert die KI, wenn Probleme kreativ gelöst werden sollen. So ließ das Wissenschaftsressort fragen, mit welchen Maßnahmen die Welt gerettet werden könne. Die Antworten waren zwar richtig, aber alles andere als kreativ.

Dieses Bild wurde von der Bild-KI Stable Diffusion generiert. Der Prompt lautete: "icon showing a green and blue globe, dark clouds in the background."
Foto: Stable Diffusion/Stefan Mey

Frage: Wie können wir die Welt retten?

Antwort von Chat GPT: Es gibt keine einfache Lösung, um die Welt zu retten, aber hier sind ein paar Schritte, die helfen können:

Reduzieren Sie den CO2-Ausstoß durch erneuerbare Energien und Effizienzsteigerung.Schutz und Erhaltung der Artenvielfalt und Ökosysteme.Nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen.Förderung einer Kreislaufwirtschaft.Stärkung der Bildung und Aufklärung über Umweltprobleme.

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder auf seine Art beitragen kann, indem er seinen Lebensstil ändert und sich für nachhaltige Praktiken einsetzt.

Bewertung aus der Redaktion: Das ist zwar inhaltlich richtig, aber nicht sonderlich kreativ.

Die beliebte Partyfrage aus dem Web-Ressort – "Welches Handy soll ich mir kaufen?" – wurde ebenso mit Allgemeinplätzen beantwortet: Das Betriebssystem sei ein Faktor, die Kamera ebenso, außerdem solle man den Preis abwägen und online Produkttests konsultieren.

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Foto: Stable Diffusion/Stefan Mey

Frage: Welches Smartphone soll ich mir kaufen?

Antwort von ChatGPT: Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, welches Smartphone man kaufen sollte, da dies von persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen abhängt. Hier sind einige Faktoren, die Sie bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen sollten:

  • Betriebssystem: Überlegen Sie sich, ob Sie ein iPhone mit iOS oder ein Android-Smartphone bevorzugen.
  • Display-Größe: Überlegen Sie sich, wie groß das Display Ihres Smartphones sein soll.
  • Kameraqualität: Überprüfen Sie die Kamera-Spezifikationen des Geräts, wenn Sie wichtig auf eine gute Fotografie-Leistung legen.
  • Speicherkapazität: Überlegen Sie sich, wie viel internen Speicher Sie benötigen.
  • Akkulaufzeit: Überprüfen Sie die Akkulaufzeit des Geräts, um sicherzustellen, dass es für Ihre Bedürfnisse ausreichend ist.
  • Preis: Überlegen Sie sich, wie viel Sie bereit sind auszugeben.
  • Marken- und Modellauswahl: Überprüfen Sie die verschiedenen Marken und Modelle auf dem Markt und entscheiden Sie, welche am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

Es ist wichtig, alle diese Faktoren sorgfältig zu berücksichtigen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Lesen Sie auch Bewertungen und Testberichte, um einen besseren Eindruck von den Geräten zu bekommen, die Sie in Betracht ziehen.

Bewertung der Redaktion: Im Grunde werden hier nur hohle Phrasen ohne echten Inhalt geliefert. Das hätte jeder Mensch besser hinbekommen.

Eine solche Ratlosigkeit ist bei einem Handykauf schon enttäuschend, noch drastischer ist es beim Thema Immobilien: Auf die Frage, ob man eine Wohnung kaufen oder mieten solle, lieferte die KI ebenfalls No-na-ned-Aussagen sowie eine Fehlinformation zu steuerlicher Absetzbarkeit. Der Job menschlicher Berater ist hier weiterhin sicher.

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Foto: Stable Diffusion/Stefan Mey

Frage: Ich brauche Beratung zum Thema Wohnen. Was muss man beachten, wenn man sich in Österreich zwischen Kauf und Miete entscheiden muss?

Antwort von ChatGPT: Wenn Sie in Österreich zwischen Kauf und Miete einer Wohnung entscheiden müssen, gibt es einige wichtige Faktoren zu berücksichtigen:

  • Finanzierbarkeit: Überlegen Sie sich, ob Sie die finanziellen Mittel haben, eine Wohnung zu kaufen. Ein Hauskauf erfordert eine größere finanzielle Investition als eine Mietwohnung und erfordert auch regelmäßige Instandhaltungskosten.
  • Flexibilität: Ein Kauf bindet Sie an einen bestimmten Ort, während eine Mietwohnung eine höhere Flexibilität ermöglicht, falls Sie in Zukunft umziehen müssen.
  • Steuervorteile: In Österreich können Sie bei einem Hauskauf steuerliche Vorteile wie den Wohnungsbauprämienanspruch und die Absetzbarkeit von Zinsen für die Wohnungsbaufinanzierung nutzen.
  • langfristige Finanzplanung: Überlegen Sie sich, ob Sie langfristig in derselben Wohnung bleiben oder in Zukunft umziehen möchten. Ein Hauskauf kann sich auf lange Sicht als günstiger erweisen, aber auch eine hohe finanzielle Belastung darstellen.
  • Wohnqualität: Überlegen Sie sich, ob Sie lieber in einer neueren, modernen Mietwohnung oder in einer älteren, individuellen Eigentumswohnung leben möchten.

Es ist wichtig, alle diese Faktoren sorgfältig zu berücksichtigen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Wenn Sie unsicher sind, empfehle ich Ihnen, einen Finanzberater oder einen Immobilienexperten zu konsultieren, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Bewertung der Redaktion: Auch diese Antworten sind eher Allgemeinwissen. Und die Information mit den Steuervorteilen ist falsch: Die Wohnungsbauprämie ist ein deutsches Modell, bei uns heißt das Bausparprämie, die Absetzbarkeit von Zinsen wurde abgeschafft und war 2020 das letzte Mal möglich. Bei einer solch großen Lebensentscheidung sollte man wohl nicht auf eine KI vertrauen.

Bei einer komplexen Denkaufgabe lieferte die KI zunächst eine falsche Antwort, korrigierte diese aber, als sie auf den Fehler hingewiesen wurde. Zugegeben: Die Aufgabe ist auch für Menschen äußerst knifflig. Hätten Sie es gewusst?

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Foto: Stable Diffusion/Stefan Mey

Frage: Albert und Bernard sind gerade Freunde von Cheryl geworden und wollen wissen, wann sie Geburtstag hat. Cheryl gibt ihnen eine Liste mit 10 möglichen Daten:

15. Mai, 16. Mai, 19. Mai

17. Juni, 18. Juni

14. Juli, 16. Juli

14. August, 15. August, 17. August

Dann sagt sie Albert nur, in welchem Monat sie geboren ist.

Und Bernard verrät sie nur den Tag ihres Geburtstags.

Nun reden Albert und Bernard miteinander. Albert: «Ich weiß nicht, wann Cheryls Geburtstag ist. Aber ich weiß, dass es Bernard auch nicht weiß.»

Bernard: «Zuerst wusste ich auch nicht, wann Cheryl Geburtstag hat. Aber jetzt weiß ich es.»

Albert: «Jetzt kenne ich den Geburtstag auch.»

Wann hat Cheryl also Geburtstag?

Antwort von ChatGPT: Cheryl hat am 18. Juni Geburtstag.

Redakteur: Diese Antwort ist falsch.

ChatGPT: Es tut mir leid, dass ich das falsch berechnet habe. Cheryl hat tatsächlich am 16. Juli Geburtstag.

Redakteur: Wie kommst du zu diesem Ergebnis?

ChatGPT: Ich habe das wie folgt berechnet:

  • Albert weiß nur, dass Cheryls Geburtstag nicht in den Monaten Mai oder Juni ist. Also kann ihr Geburtstag nur im Juli oder August sein.
  • Bernard erfährt, dass der Geburtstag von Cheryl ein eindeutiger Tag ist, was bedeutet, dass er nicht am 14. oder 15. irgendeines Monats ist.
  • Also weiß Bernard, dass Cheryls Geburtstag am 16. Juli ist.
  • Und da Albert weiß, dass Bernard jetzt den Geburtstag kennt, weiß er auch, dass es nur eine Möglichkeit gibt, nämlich der 16. Juli.

Daher ist das Datum, an dem Cheryl Geburtstag hat, der 16. Juli.

Ähnlich verhielt es sich in einem Streitgespräch des Kulturressorts mit der KI: Auf die Frage "Wie viele römisch-deutsche Kaiser trugen die Wiener Reichskrone auf dem Kopf?", lieferte ChatGPT erst die korrekte Antwort, nachdem der Redakteur auf Basis seines Fachwissens mehrmals nachgefragt hatte. Auf das Fehlverhalten angesprochen, entschuldigte sich der Roboter förmlich. Man sieht: Wirklich klug ist die KI noch nicht, sie irrt sich oft. Aber wenigstens bleibt sie höflich. Eine Eigenschaft, die man bei vielen Menschen vergeblich sucht.

Dieses Bild wurde von der Bild-KI Stable Diffusion generiert. Der Prompt lautete: "black and white icon showing a simplified version of a crown."
Foto: Stable Diffusion/Stefan Mey

Redakteur: Wie viele römisch-deutsche Kaiser trugen die Wiener Reichskrone auf dem Kopf?

ChatGPT: Es gab insgesamt 8 römisch-deutsche Kaiser, die die Wiener Reichskrone getragen haben.

Redakteur: Und wie viele Menschen insgesamt haben sie auf dem Kopf getragen?

ChatGPT: Es ist nicht bekannt, wie viele Menschen insgesamt die Wiener Reichskrone auf dem Kopf getragen haben.

Redakteur: Wie viele Männer wurden damit gekrönt?

ChatGPT: 8 Männer wurden mit der Wiener Reichskrone gekrönt.

Redakteur: Nur acht? Das sind ziemlich wenige.

ChatGPT: Ja, es war während der Zeit des Heiligen Römischen Reiches nur eine begrenzte Anzahl von Monarchen, die mit der Wiener Reichskrone gekrönt wurden.

Redakteur: Wie viele römisch-deutsche Kaiser und Könige wurden mit ihr gekrönt?

ChatGPT: Insgesamt wurden 8 römisch-deutsche Kaiser und Könige mit der Wiener Reichskrone gekrönt.

Redakteur: Wer waren diese 8 und von wann bis wann haben sie regiert?

ChatGPT: Diese 8 römisch-deutsche Kaiser und Könige, die mit der Wiener Reichskrone gekrönt wurden, sind:

  • Friedrich III. (1415-1493), regierte von 1452 bis 1493.
  • Maximilian I. (1459-1519), regierte von 1493 bis 1519.
  • Karl V. (1500-1558), regierte von 1519 bis 1556.
  • Ferdinand I. (1503-1564), regierte von 1556 bis 1564.
  • Maximilian II. (1527-1576), regierte von 1564 bis 1576.
  • Rudolf II. (1552-1612), regierte von 1576 bis 1612.
  • Matthias (1557-1619), regierte von 1612 bis 1619.
  • Ferdinand II. (1578-1637), regierte von 1619 bis 1637.

Bitte beachten Sie, dass diese Daten den Zeitraum des Heiligen Römischen Reiches abdecken und dass einige dieser Herrscher auch andere Kronen und Titel hatten.

Redakteur: Aber das Heilige Römische Reich hat ja nicht 1637 aufgehört, wie wurden die Kaiser danach gekrönt?

ChatGPT: Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches im Jahr 1806 wurden keine Kaiser mehr im Rahmen dieses Reiches gekrönt. Stattdessen wurden Kaiser und Könige in anderen Teilen Europas gekrönt und regierten unter anderen Titeln und Systemen.

Redakteur: Wie wurden die Kaiser zwischen 1637 und 1806 gekrönt?

ChatGPT: Zwischen dem Ende der Regentschaft von Kaiser Ferdinand II. im Jahr 1637 und dem Ende des Heiligen Römischen Reiches im Jahr 1806 wurden die Kaiser durch eine Kombination aus Erbfolge und Wahl gekrönt. Die Wahl erfolgte durch eine kleine Gruppe von Fürsten und Geistlichen, die als Kurfürsten bezeichnet werden, und der neue Kaiser musste die Zustimmung der Mehrheit der Kurfürsten erhalten, um gekrönt zu werden.

Während dieser Periode änderte sich die Zusammensetzung des Heiligen Römischen Reiches und die Macht des Kaisers wurde durch politische Konflikte und den Einfluss der europäischen Großmächte eingeschränkt. Trotzdem blieb die Königswürde eine wichtige symbolische Stellung und die Kaiser fortführten die Tradition, mit der Wiener Reichskrone gekrönt zu werden.

Redakteur: Aber wenn die Kaiser die Tradition fortführten, mit der Wiener Reichskrone gekrönt zu werden, dann müssen es ja mehr als 8 gewesen sein. Dann hast du dich geirrt.

ChatGPT: Es tut mir leid, dass ich mich geirrt habe. Tatsächlich wurden zwischen 1637 und 1806 mehr als 8 Kaiser mit der Wiener Reichskrone gekrönt. Es ist schwierig, eine exakte Zahl zu nennen, da nicht alle Quellen einheitlich sind, aber es gab mindestens 11 Kaiser, die mit dieser Krone gekrönt wurden.

Redakteur: Also wer waren dann die drei zusätzlichen, die du mir noch nennen kannst?

ChatGPT: Die drei zusätzlichen Kaiser, die mit der Wiener Reichskrone gekrönt wurden, sind:

  • Leopold I. (1640-1705), regierte von 1658 bis 1705.
  • Joseph I. (1678-1711), regierte von 1705 bis 1711.
  • Karl VI. (1685-1740), regierte von 1711 bis 1740.

Bitte beachten Sie, dass es möglicherweise auch noch andere Kaiser gab, die nicht in dieser Liste enthalten sind.

Redakteur: Wie bist auf das Jahr 1637 gekommen? Warum hast du da aufgehört zu zählen?

ChatGPT: Ich entschuldige mich für diesen Fehler in meiner Antwort. Das Jahr 1637 war nicht das Ende der Regentschaft des Kaisers, sondern das Jahr, in dem Kaiser Ferdinand II. verstarb. Es ist nicht relevant, wann er regierte, und ich hätte nicht darauf Bezug nehmen sollen.

Ich hoffe, dass meine Antworten jetzt klarer sind und meine Fehler zuvor korrigieren.

Redakteur: Dann müsste ich jetzt eigentlich schimpfen mit dir.

ChatGPT: Es tut mir sehr leid, dass ich Ihnen fehlerhafte Informationen geliefert habe. Bitte zögern Sie nicht, mich nach weiteren Informationen zu fragen, falls Sie welche benötigen. Ich bin hier, um zu helfen und sicherzustellen, dass Sie die richtigen Antworten erhalten.

(Prompt-Designer: Nana Siebert, Reinhard Kleindl, Philip Bauer, Stefan Weiss, Pia Kruckenhauser, Joseph Gepp, Martin Putschögl, Franziska Zoidl, Bernadette Redl, Koordination: Stefan Mey, 4.2.2023)