Da immer weniger Geschäftsreisende unterwegs sind, bietet die Lufthansa ihren Passagieren jetzt die Möglichkeit, im Rahmen einer Live-Auktion ein Sitzplatz-Upgrade zu ersteigern. Die deutsche Fluggesellschaft testet ihre "Bidboost"-Initiative zunächst auf internationalen Flügen zwischen den Flughäfen Newark, JFK und Miami in den USA und München und Frankfurt. Das berichtet das Reisebranchenmagazin Skift.

"Wir testen ein Echtzeit-Bieten auf Upgrades", wird Jens Ritter dazu bei Aerotelegraph zitiert. Am Gate können Gäste auf freie Plätze ein Gebot abgeben. Andere Gäste können mitbieten, eben genauso wie viele Menschen das von Ebay bereits gewohnt sind." Dabei teilt der Fluggast der Lufthansa mit, was er zu zahlen bereit ist, und zwar bis zum Beginn des Boardings, wie es bei Skift heißt. Es unterscheidet sich von ähnlichen Programmen wie Plusgrade, bei dem Gebote während des Buchungszeitraums bis drei Tage vor dem Abflug abgegeben werden können.

Weitere Partner

Das Start-up-Unternehmen Seat Boost, das die Auktionen für die Lufthansa durchführt, behauptet, dass die Fluggesellschaften damit nur gewinnen können, weil das Gebotsverfahren kurz vor dem Abflug abgeschlossen wird. Das Argument: Alle Verkäufe seien zusätzliche Einnahmen, alles sei besser, als das Flugzeug mit leeren Sitzen abheben zu lassen. "

Es ist der erste große Airline-Deal für Seat Boost seit dem Start mit TAP Air Portugal. Eine im Dezember 2019 geschlossene Partnerschaft brachte dem Unternehmen zufolge in den ersten 90 Tagen 1,5 Millionen Dollar ein, bevor die Pandemie zuschlug. Davor arbeitete es 2016 mit Virgin America zusammen. Das Startup kooperiert auch mit Avianca, eine weitere "europäische Freizeitfluggesellschaft" soll in den kommenden Wochen hinzukommen. Bis zum Ende des Jahres sollen fünf weitere Partnerfluggesellschaften bekannt gegeben werden. Für das Frühjahr sind weitere Strecken mit Lufthansa geplant, und möglicherweise wird auch eine Funktion entwickelt, die es den Passagieren ermöglicht, mit Treuepunkten zu bieten. (max, 3.2.2023)