Die Flagge der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA).

Foto: Reuters / Heinz-Peter Bader

Berlin – Im Streit um das iranische Atomprogramm hat der Westen Teheran eindringlich aufgefordert, seine eingegangenen Sicherheitsverpflichtungen einzuhalten. Zugleich kritisierten Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA am Freitagabend den jüngst von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) vermeldeten Verstoß gegen die Vereinbarungen im Atomkraftwerk Fordow. Teheran müsse "vollständig" mit der IAEA kooperieren und Transparenz ermöglichen.

Die IAEA hatte vor einigen Tagen erklärt, dass der Iran in der Anlage Fordow die Konfiguration einiger Zentrifugen deutlich verändert habe. Die Atomenergiebehörde sei davon nicht im Vorhinein informiert worden, dies wäre aber nach den internationalen Abmachungen nötig gewesen. Die betroffenen Zentrifugen können auf bis zu 60 Prozent angereichertes Uran produzieren.

"Keine glaubhafte zivile Begründung"

Teheran müsse "alle Sicherheitsüberwachungen akzeptieren, welche die IAEA angesichts der iranischen Produktion von so hoch angereichertem Uran für nötig hält", forderten nun Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA in einer gemeinsamen Erklärung. Zugleich betonten sie erneut, dass es für die Anreicherung von Uran in einem solchen Maße "keine glaubhafte zivile Begründung" gebe.

In dem derzeit auf Eis liegenden internationalen Atomabkommen mit dem Iran war 2015 für die Urananreicherung ein Schwellenwert von 3,67 Prozent vereinbart worden. Zum Bau von Atombomben ist auf rund 90 Prozent angereichertes Uran notwendig. (APA, 4.2.2023)