Die Verifizierung hat einige Änderungen durchlebt.

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Ende letzten Jahres herrschte auf Twitter zwischenzeitlich großes Chaos. Kurz nach seiner Firmenübernahme führte Elon Musk ein neues Bezahlabonnement für Verifizierungshakerl ein. Um acht Dollar pro Monat erhalten Userinnen und User in ausgewählten Ländern seither einen blauen Haken. Der Launch zog allerdings eine Welle an Fake-Konten nach sich, die im Namen von Unternehmen und berühmten Persönlichkeiten twitterten und Desinformation verbreiteten.

Die Lösung Twitters: Graue Verifizierungshaken für Politikerinnen und Politiker, goldene für Unternehmen und natürlich blaue für zahlende Kunden. Dieses Modell scheint recht gut zu funktionieren – weshalb es zur weiteren Monetarisierung des Kurznachrichtendienstes genutzt werden soll. Wie "The Verge" unter Berufung auf "The Information" berichtet, will Twitter künftig 1.000 Dollar pro Monat von Firmen verlangen, wenn diese ihr goldenes Hakerl behalten wollen.

Frühbucher

Dabei soll es allerdings nicht bleiben. Für jeweils weitere 50 Dollar pro Monat soll es möglich sein, mit dem Unternehmen zusammenhängende Konten zu verifizieren. Ein Plan, auf den auch ein Posting des Social-Media-Beraters Matt Navarra hindeutet. Er hat einen Screenshot einer E-Mail veröffentlicht, in dem der Twitter-Produktmanager Evan Jones die neuen Regeln erklärt und ausführt: "Als Frühbucher erhalten Sie ein goldenes Häkchen für Ihre Organisation und Mitgliedsabzeichen für ihre Mitarbeiter."

Eine offizielle Bestätigung der genannten Neuerung steht noch aus. Sie würde allerdings ins Schema der versuchten Monetarisierung von Twitter passen. Musk erhoffte sich schon vom erneuerten Twitter Blue samt kaufbarem Hakerl eine neue Einnahmequelle. Der Zahlungswille scheint sich aber in Grenzen zu halten. Die Abozahlen bewegen sich bisher im sechsstelligen Bereich.

Monetarisierungsversuche

Mitte Jänner kappte Twitter außerdem die Verbindung zu den eigenen Schnittstellen (APIs) und besiegelte damit zumindest zwischenzeitlich das Ende von Drittanbieter-Apps. Es dauerte Wochen, bis der Kurznachrichtendienst ein öffentliches Statement dazu veröffentlichte. Mittlerweile ist jedoch klar: Der Zugang zu den eigenen APIs soll kostenpflichtig werden. Wie teuer der Zugriff wird – und ob sich der Betrieb von eigenen Apps dann noch lohnt – ist bisher unklar. Es bleibt jedoch abzuwarten, welche Monetarisierungsmodelle noch auf Twitter zukommen. Musk hat für die Übernahme Schulden in Höhe von 12,5 Milliarden Dollar aufgenommen. (red, 5.2.2023)