Die Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek vermutet, dass Waldhäusl in seinem "Denkmuster verunfallt oder vielleicht falsch abgebogen" sei.

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Wien – Die rassistische Aussage des niederösterreichischen Landesrats Gottfried Waldhäusl (FPÖ) gegen Wiener Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, wonach Wien ohne sie so wäre, "wie es war", hat auch in seiner Partei für Reaktionen gesorgt. Die Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek meinte in der Tageszeitung Die Presse, Waldhäusl sei "irgendwo in seinem Denkmuster verunfallt oder vielleicht falsch abgebogen".

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz hingegen gab dem Wien-Befund des Waidhofners Waldhäusl auf Ö3 "vollkommen recht". Der Tamsweger Schnedlitz glaubt zudem, man könne sich in Wien "nicht mehr in der Nacht auf die Straßen trauen". Dorthin, nämlich auf die Straße, wollen in Wien am Montagabend Demonstrierende gehen, um sich mit den von Waldhäusl ursprünglich im Puls-4-Studio beleidigten Schülerinnen und Schülern eines Wiener Gymnasiums solidarisch zu zeigen. Die Schule war – wie berichtet – nach Waldhäusls Sager Ziel einer Aktion Rechtsextremer geworden. Zur "Solidaritätskundgebung für Vielfalt und Zusammenhalt" auf dem Reumannplatz rufen SPÖ, Grüne, Neos, KPÖ, Linke und die Bierpartei auf.

Der Elternverein des Gymnasiums veröffentlichte ein Statement, in dem er Waldhäusl "absolut untragbar" nennt und darauf hinweist, dass Waldhäusl "sich sein Erwerbsleben lang üppigst auch von den Steuern der Eltern dieser Kinder bezahlen" ließ, und "jene Kinder, die er eben erst brüskiert hat, ihm auch noch seine Pension mitfinanzieren". Sie würden "niemals vergessen, wohin in unserer nahen Vergangenheit die ‚völkische‘ Klassifizierung von Menschen und die rechtsextreme Gewalt auf der Straße geführt" hätten. (cms, 5.2.2023)