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Rekord: niemand hat mehr Grammys zu Hause herumstehen als sie: Beyoncé.

Foto: APA / Getty / Frazer Harrison

Beyoncé hat es geschafft – und dann doch wieder nicht. Aus der 65. Verleihung der Grammy Awards in der Crypto.com-Arena in Los Angeles ging die texanische Musikerin als neue Rekordhalterin nach Hause. Mit 32 empfangenen Trophäen, es sind güldene Grammophone, ist die 41-Jährige nun diejenige, die die meisten solcher Dinger zuhause abstauben lassen muss. Das ist schön. Gleichzeitig erfuhr sie schon zum vierten Mal eine Abfuhr, in dem sie den Preis für das "Album of the Year" nicht gewann. Unermessliches Leid.

VIDEO: Beyoncé gewinnt vier Grammys und bricht Rekord
DER STANDARD

Der Brite Harry Styles empfing an ihrer statt dieses Grammophönchen für sein eingängiges Konsenspopwerk Harry’s House – und dann noch eines zum Drüberstreuen.

Harry Styles mit seinen beiden Grammy-Trophäen.
Foto: Reuters / Harry Styles

Hier könnte man bereits enden, das wichtigste wäre gesagt, aber die Grammy Awards werden aktuell in 91 Kategorien vergeben. Deshalb gibt es noch eine Menge anderer Gewinnerinnen und Gewinner. 91 Kategorien führen in so irrlichternde Bereiche wie Best Melodic Rap Performance, Best Contemporary Christian Music Album oder Best Score Soundtrack for Video Games and Other Interactive Media. Dabei ist das eine abgespeckte Version, die Awards rangierten schon einmal weit im dreistelligen Bereich.

Blasenveranstaltung

Pflichtschuldig muss erwähnt werden, dass Grammys nicht zwingend für Qualität vergeben werden, gerade in den sogenannten Top-Kategorien werden sie meist für Popularität vergeben. Es ist ein Preis der Musikindustrie, der per Definition für "Verdienste in der Musikindustrie" vergeben wird. Da steckt das Wort "verdienen" drinnen. So wie in Geld verdienen. Die Nutznießer der Stars würdigen diese, das ist ein symbiotisches Gefüge zum Zwecke der Gewinnmaximierung. Es ist eine große Blasenveranstaltung, die sich selbst feiert.

Heuer gewannen neben den bereits erwähnten noch Adele (Best Pop Solo Performance), Samara Joy (Best New Artist), Bonnie Raitt (Song of the Year), Lizzo (Record of the Year), Ozzy Osbourne (Best Rock Album), Wet Leg (Best Alternative Music Album) Kendrick Lamar (Best Rap Album), Bad Bunny (Best Música Urbana Album) oder Rosalia (Best Latin Rock or Alternative Album). (Karl Fluch, 6.2.2023)