Eine Ankündigung der Wiener Ärztekammer sorgte zuletzt für einige Aufregung. Das Geburtensystem in Wien ist im Umbruch, zwei Stationen schließen in absehbarer Zeit. Konkret bedeutet dies, dass in wenigen Jahren in den Kliniken Hietzing und Landstraße keine Geburten mehr möglich sein werden. Grund zur Sorge soll jedoch nicht bestehen, die Kapazitäten bleiben trotz offizieller Auskunft der Stadt Wien erhalten. Dennoch sind viele Frauen von dieser Ankündigung verunsichert und befürchten Versorgungsengpässe oder zunehmende Schwierigkeiten dabei, eine passende Entbindungsklinik zu finden.

Schließlich geht es um rund 2.700 Geburten jährlich, die diese beiden Standorte bislang übernommen haben und die nun andere Wiener Krankenhäuser, nämlich die Klinik Ottakring und das im Umbruch befindliche Spital Favoriten, abfangen sollen. Inwiefern diese jedoch personell und in Sachen Ausstattung verstärkt werden, um diese erhebliche Zusatzbelastung zu tragen, dazu fehlen bislang konkrete Pläne.

Hat Wien bald ein Platzproblem in Sachen Geburten?
Foto: imago images/teamwork/Werner Krüper

Anmeldung zur Geburt in Wien

Bereits bisher galt es als ratsam, sich für die Geburt im Krankenhaus seiner Wahl so früh wie möglich anzumelden – wobei die konkreten Anmeldungsmodalitäten von Spital zu Spital unterschiedlich sind. In Wien besteht seit Anfang 2019 eine zentrale Anmeldemöglichkeit für Spitalsgeburten, wobei die Schwangere online oder telefonisch drei Wunschkliniken nennen kann und bis zur 22. Schwangerschaftswoche erfährt, in welcher der drei infrage kommenden Kliniken sie tatsächlich einen Platz erhält.

Für Frauen, die in privaten Kliniken entbinden, gelten freilich andere Regeln: Wer die Kosten für einen stationären Aufenthalt, Geburt, Nachbetreuung und Co selbst trägt, braucht sich um einen Platz in seiner Wunschklinik wenig Sorgen zu machen. Die Gesamtkosten hierfür belaufen sich auf rund 6.000 bis 12.000 Euro.

Nicht wenige befürchten, dass durch die aktuelle Entwicklung, im Zuge derer zwei öffentliche Spitäler als Standort wegfallen, eine Zwei-Klassen-Medizin rund um die Geburt entstehen beziehungsweise bestehende Ungleichgewichte noch verstärkt werden könnten. "Marcus08" sieht die Sache so:

"Ich.ich" hat ebenfalls Bedenken angesichts der aktuellen Situation und prognostiziert ein mögliches Ausweichen werdender Mütter ins Wiener Umland:

Ihre Erfahrungen, bitte!

Wo in Wien haben Sie entbunden oder werden Sie entbinden? Hat es mit Ihrer ersten Wahl in Sachen Wunschklinik geklappt? Haben Sie die Möglichkeit einer Privatklinik in Betracht gezogen? Und wie erleb(t)en Sie die Geburtsbetreuung in den Bundesländern? Berichten Sie im Forum! (Daniela Herger, 9.2.2023)