Peter Weidinger, ÖVP-Sprecher für Konsumentenschutz, war zu Gast bei "Im Zentrum".

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Essen, Heizen, Wohnen – wird das Leben zum Luxus? Diese Frage erörterte man am Sonntag im ORF-Talk Im Zentrum unter anderem mit dem Stammgast der Sendung, Marlene Svazek, Chefin der FPÖ Salzburg, der Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser und dem von der Teuerung betroffenen Textilunternehmer Thomas Pfeiffer. Rund 1,2 Millionen Menschen in Österreich kämpfen derzeit finanziell.

Wer sich als Antwort ein mutiges "Nein!" vom Vertreter einer Regierungspartei, ÖVP-Sprecher für Konsumentenschutz, Peter Weidinger, erhoffte, wurde enttäuscht. Marcus Scheiblecker vom Wifo meinte, die Mehrwertsteuer auf gewisse Nahrungsmittel zu senken (nein, Kaviar gehört hier nicht dazu) sei jedenfalls eine Maßnahme, die man ergreifen könne. Sonst: weniger Gießkanne für alle, mehr für jene, die finanziell wirklich Probleme haben. Doch wer nach dieser Sendung das Gefühl hatte, die Regierung würde Tipps des Ökonomen aufnehmen und umsetzen, dem wohnt eine beneidenswerte Zuversicht inne.

"Indexierung"

Auf die konkrete Frage der Moderatorin Claudia Reiterer, was man gegen die mit der Inflation weiter steigenden Mieten tun werde, reagierte Weidinger so, als habe man ihn nach seinen intimsten Geheimnissen gefragt. Man rede mit dem Koalitionspartner, ja. Nach mehreren Nachfragen der Moderatorin stieß er ein gepresstes "Indexierung" heraus. Ob man die Mieten vom Verbraucherpreisindex entkoppeln wolle, blieb geheim.

Dafür bekam man einen Eindruck der ÖVP-Einschätzung von Wohnproblemen. Weidinger unterschied zwischen Mietern und jenen, die "bereit sind", in Eigentum zu "investieren". Bereit wären wohl viele. Geld haben sie halt keines. (Colette M. Schmidt, 6.2.2023)