Young Fathers haben ein neues Album, es heißt "Heavy Heavy".

Foto: Big Dada

Young Fathers – Heavy Heavy

Die schottische Band Young Fathers kocht auf ihrem neuen Album Heavy Heavy ihre bekannten Zutaten hoch. Das ergibt wieder eine räudige Mischung aus gamsigen Garagenrock und Sixties-Soul, dazu eine Prise Hip-Hop und eine Erzählkunst aus der Froschperspektive der Gesellschaft: Entsprechend dick ist der Hals des Trios. Dass neben dem gerechten Zorn sehr oft Schönklang das Resultat dieser Musik ist, muss als die eigentliche Sensation gewertet werden. Manche sehen sie deshalb als würdige Nachfolger der in der Bedeutungslosigkeit verschwundenen US-Band TV On The Radio. Das hat was.

YOUNG FATHERS

The Waeve – Same

Für einen Albumtitel war man offenbar zu erschöpft, aber ein Debüt muss ja oft nicht mehr können, als eine erste akustische Duftnote zu setzen. Das britische Duo The Waeve besteht aus dem früheren Blur-Mann Graham Coxon und der von den Pipettes kommenden Rose Elinor Dougall. Das namenlose Baby der beiden ist ein tendenziell im Impressionismus verweilendes Post-Punk-Werk im zeitgenössischen Mantel. Ökonomisch instrumentierte Popsongs, die sich zwischen Fußwippern und Psychedelic-Furs-Saxofon gemütlich einrichten. Sehr erwachsen und verspielt zugleich.

TheWAEVEVEVO

José James – On & On

Nach Hommagen an Bill Withers und Billie Holiday veröffentlicht der New Yorker Jazzsänger José James mit On & On das dritte Würdigungsalbum. Seine Wahl fiel dieses Mal auf die große und komplizierte Erykah Badu. An der Reibefläche von Jazz, Hip-Hop und Soul unterstützen ihn Big Yuki (A Tribe Called Quest), Ben Williams (Kamasi Washington) und Jharis Yokley (My Brightest Diamond). Subtiler Bläserjazz kommt von Ebban Dorsey und Diana Dzhabbar. Die Ergebnisse dieser Friktionen sind atmosphärereiche Interpretation für die coole Edelholzbar um drei Uhr morgens. (flu, 7.2.2023)

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