Nach dem Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze steigt die Opferzahl weiter an.

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Ankara/Damaskus/Wien/Bonn/Jerusalem – Die Zahl der Todesopfer nach dem verheerenden Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet ist neuen Behördenangaben zufolge auf 8.164 gestiegen. Mehr als 39.200 Menschen wurden demnach verletzt. Alleine in der Türkei gibt es mindestens 5.894 Tote und mehr als 34.810 Verletzte, wie der türkische Vizepräsident Fuat Oktay am späten Dienstagabend mitteilte. Zudem seien durch das schwere Erdbeben am Montag mindestens 5.775 Gebäude eingestürzt.

In Syrien starben laut dem dortigen Gesundheitsministerium sowie der Rettungsorganisation Weißhelme 2.270 Menschen. Noch immer werden zahlreiche Menschen in den Trümmern vermutet. Tausende Betroffene sind obdachlos geworden und harren bei teils eiskaltem und stürmischem Winterwetter aus.

Insgesamt seien rund 60.000 Helfer vor Ort. Oktay sagte, dass in der Nacht zu Mittwoch internationale und lokale Teams vor allem in die Provinzen Adiyaman, Hatay und Kahramanmaras gebracht würden, teils auf dem Luftweg. Die Wetterbedingungen ließen solche Flüge zu, was die Arbeit erleichtere.

Deutsche Telekom erlässt Kosten für Anrufe

Als Reaktion auf das Erdbeben erlässt die Deutsche Telekom nach eigenen Angaben vorerst die Kosten für Telefonate in die beiden Länder. "Aufgrund der aktuellen Lage und der großen Herausforderung für die Beteiligten schaltet die Telekom allen Telekom- und congstar-Kunden rückwirkend ab dem 06.02.2023 (00.00 Uhr) bis zum 15.02.2023 (24.00 Uhr) Telefonate und SMS aus Deutschland in die Türkei und nach Syrien über das Mobilfunk- und Festnetz der Telekom kostenfrei", teilte das Telekommunikationsunternehmen am Dienstag mit.

Auch Anrufe aus der Türkei und Syrien heraus sind laut einem Tweet vorübergehend kostenfrei. Angehörige der Betroffenen der Erdbebenkatastrophe könnten so leichter in Verbindung bleiben, hieß es weiter. Außerdem würden Helfer vor Ort dadurch unterstützt.

Kleineres Erdbeben im Westjordanland

Nach den Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion meldete das European-Mediterranean Seismological Centre am späten Dienstagabend leichte Erdstöße im Westjordanland und Israel. Das Epizentrum habe in der Nähe der Stadt Nablus im Westjordanland gelegen. Das Beben hatte demnach eine Stärke von 4,4. Das Erdbebenzentrum der Al-Najah-Universität in Nablus meldete eine Stärke von 3,7.

Israelische Medien berichteten, das Beben sei in mehreren Orten in Israel zu spüren gewesen. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Die Erdstöße hätten keinerlei Gefahr für die Bevölkerung bedeutet, meldeten Medien unter Berufung auf Israels Armee. (APA, 8.2.2023)