Das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" sorgt wieder einmal für Aufregung: Eine aktuelle Karikatur des Autors Juin zeigt zerstörte Gebäude, Schutthaufen, ein auf dem Dach liegendes Auto, überschrieben mit dem Titel "Erdbeben in der Türkei". Unter der Zeichnung findet sich der Untertitel, der sich mit "Nicht einmal Panzer müssen geschickt werden" übersetzen lässt.

Die Karikatur wurde am Montag als "Zeichnung des Tages" auf dem offiziellen Twitter-Account von "Charlie Hebdo" gepostet – also an dem Tag, an dem sich in der Türkei und in Syrien ein verheerendes Erdbeben ereignete, das mittlerweile tausende Tote gefordert hat.

In zahlreichen Kommentaren und Tweets entlädt sich seitdem Entrüstung über die Zeichnung, die sich auf eine humanitäre Katastrophe bezieht. Anmerkungen wie "schlechter Geschmack", "dumm" und "widerlich" gehören zu den harmloseren Reaktionen, während andere Warnungen und unverhohlene Drohungen enthalten.

Das Satiremagazin "Charlie Hebdo" ist für seinen laizistischen und antiklerikalen Kurs bekannt und wurde unzählige Male verklagt. Bei einem islamistisch motivierten Terroranschlag auf das Redaktionsbüro am 7. Jänner 2015 wurden zwölf Menschen, darunter fünf Karikaturisten aus dem Redaktionsteam der Zeitschrift, einschließlich des Herausgebers ermordet. (red, 8.2.2023)