Mit der kolportierten Forderung nach einer Doppelspitze an der SPÖ dürfte Peter Kaiser nun einiges Misstrauen in die Beziehung zu Pamela Rendi Wagner getragen haben.

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Da scheint einiges kommunikativ aus dem Ruder gelaufen zu sein. Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser wird nach einem TV-Interview mit dem Vorschlag zitiert, seine SPÖ solle eine Doppelspitze installieren, um die innerparteiliche Zerreißprobe zwischen der Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner und dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zu entschärfen. Doskozil und Rendi-Wagner sollen demnach die SPÖ als Paar führen und in der Folge ein rotes Schattenkabinett bilden.

Kaiser dementiert umgehend und leidenschaftlich. Er habe nie von einer Doppelspitze gesprochen, er sei der Letzte, der ein derartiges Konstrukt gutheiße. Das sei ihm in den Mund gelegt worden. Er habe vielmehr für eine Teamlösung plädiert, für ein Schattenkabinett der besten Köpfe. Rendi-Wagner sei und bleibe die Teamkapitänin.

Parteimodell klassisch und Parteimodell Peter Kaiser – eine neue Idee hat die schwelende Führungsdebatte entfacht.
Cartoon: Oliver Schopf

Doch die Schlagzeile ist draußen, und jetzt kann man natürlich die Frage stellen, warum ein so gewiefter Politiker und Stratege wie Peter Kaiser in diese Schlagzeilenfalle geraten konnte. Hat er doch zu unscharf formuliert, weshalb diese Headline interpretiert werden konnte?

Die Idee einer Doppelführung steht nun jedenfalls im Raum und entfacht neues Feuer in der schwelenden Führungsdebatte der SPÖ. Für die Parteivorsitzende ist das Signal fatal. Parteiintern wird die Lancierung einer Doppelführung bereits als Beginn der Demontage Rendi-Wagners interpretiert. (Walter Müller, 8.2.2023)