Klemens Kunz ist Frontend-Developer beim STANDARD. Er verpasste dem Community-Forum einen neuen Look.
Foto: Christian Fischer

Klemens Kunz ist seit knapp sechs Jahren als Frontend-Developer beim STANDARD tätig. Das elfköpfige Developer-Team kümmert sich um die Website und das Forum und setzt technische Neuerungen um. Er hat bereits in Amerika, in den Niederlanden und in England gelebt und gearbeitet. Im Gespräch erzählt der Vierzigjährige, wie er zu seinem Beruf kam und wie sich dieser seiner Meinung nach verändern wird.

"Mit 13 Jahren bekam ich von meinem Bruder meinen ersten Computer geschenkt. Er eröffnete mir diese völlig neue Technikwelt. Er war damals 26 Jahre alt und beschäftigte sich viel mit PCs. Angefangen hat meine Liebe zum Computer, wie bei vielen, mit Konsolen- und Videospielen.

Welche Eigenschaften man als Developer braucht

Und ich hatte Glück: Meine Eltern haben mir nicht verboten, stundenlang am Computer zu hängen. Ganz im Gegenteil, sie haben sogar mit mir gezockt – "Tetris" am Gameboy mit meinem Stiefvater oder "Yoshi's Cookie" mit meiner Mutter. Und das, obwohl beide beruflich gar nichts mit IT zu tun hatten. Als Einzelhandelskauffrau und Bahnwärter haben sie sich gefreut, uns Söhnen ein Studium ermöglichen zu können.

Spiele habe ich übrigens bis heute gerne. Am liebsten Point-and-Click-Abenteuer wie "Monkey Island". Dabei geht es meist darum, Rätsel zu lösen oder Hintergrundgeschichten zu erkunden. Genau das ist auch das Spannende an meinem Job als Developer. Jedes Projekt, jedes Problem ist ein Rätsel, das es zu lösen gilt. Ich denke, man sollte für den Job unbedingt eine gewisse Neugierde mitbringen. Aber man sollte auch ein Teamplayer sein und gerne analytisch denken.

KI verändert das Jobprofil

Letzteres wird, nehme ich an, in den nächsten Jahren noch wichtiger werden. Da künstliche Intelligenz auch Codes schreiben oder Fehler suchen kann, werden solche Programme unseren Job als Developer in mancher Hinsicht vielleicht erleichtern. Aber Konzepte zu schreiben, die Infrastruktur dahinter und die Zusammenhänge zu verstehen und zu konzipieren, das wird nicht wegfallen, sondern sogar immer wichtiger.

Dass KI meine Arbeit als Developer ganz obsolet macht, so weit sind wir, glaube ich, noch lange nicht. Sowieso herrscht im Informatikbereich großer Fachkräftemangel. Ich werde mehrmals die Woche auf Linkedin von Headhuntern angeschrieben, ob ich mich nicht auf diese oder jene Stelle bewerben möchte.

Weltweit arbeiten leicht gemacht

Developer werden auf der ganzen Welt gesucht. Ein Wechsel in ein anderes Land ist demnach gut möglich. Ich arbeitete bereits für Firmen in England und an der amerikanischen Ostküste. Aus familiären Gründen bin ich dann in die Niederlande gezogen und war weiterhin remote mit großem Zeitunterschied für die amerikanische Firma tätig. Die Möglichkeit, im Homeoffice zu sein, gab es in meinem Bereich schon immer.

Die Arbeitsumstellung während der Pandemie war für mich deshalb nicht schwer. Letztendlich ging es für mich dann aber wieder zurück nach Österreich. Seit knapp sechs Jahren arbeite ich jetzt schon beim STANDARD. Der Job ist sehr abwechslungsreich, weil immer neue Projekte anstehen und ich mich ständig weiterbilden kann.

Neuer Community-Bereich auf der STANDARD-Website

Eines meiner momentanen Projekte, an dem ich seit einem guten halben Jahr zusammen mit meinen Kollegen tüftle, ist der neue Community-Bereich. Der bekommt technisch und ästhetisch ein Upgrade. Eine Testgruppe evaluiert gerade die Neuerungen. Ihr Feedback integrieren wir dann so gut wie möglich.

Grundsätzlich versuchen wir, nachhaltige Software zu bauen, die sich möglichst lange bewährt. Das bedeutet auch, dass wir nicht jede technische Neuerung implementieren. Wer hätte gedacht, dass der PC, den ich damals mit 13 bekam, mein Leben verändern würde." (Natascha Ickert, 13.2.2023)