LeBron James brach einen Rekord und gilt als bester Basketballer aller Zeiten.

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Die Gratulanten drängelten sich in den sozialen Netzwerken. Von Präsident Joe Biden abwärts ("Du hast die Nation inspiriert, besser zu werden") rückten die Schulterklopfer aus, um die Muskelpakete von LeBron James virtuell zu tätscheln, nachdem er den Punkterekord der nordamerikanischen Profiliga NBA überboten hatte.

Mit einer Karriereleistung von 38.387 Zählern in 20 regulären Saisonen war der New Yorker Kareem Abdul-Jabbar 1989 abgetreten. LeBron Raymone James Sr. aus Akron, Ohio, hält in seiner 20. Saison nunmehr bei 38.390 Punkten – und ein Karriereende des 38-jährigen Superstars der Los Angeles Lakers ist nicht abzusehen. Schließlich will King James mit seinem Sohn Bronny (18), der gegenwärtig noch das Team der Sierra Canyon Highschool schmückt, eines Tages zusammen in der NBA spielen.

Sein 2,06 Meter langer, 113 Kilogramm schwerer Athletenkörper, den er abgesehen vom Training mit ausgewogener Ernährung und Yoga in Schuss hält, stehe dem nicht im Weg, "es geht nur um meinen Kopf".

Viel mehr Wesens um seine sportlichen Verdienste wird künftig schwer zu machen sein. Die Partie gegen Oklahoma City Thunder, die die Lakers mit 130:133 verlieren sollten, war nach Erreichen der magischen Marke für rund 15 Minuten unterbrochen worden, Ex-Rekordler Abdul-Jabbar kam zu James aufs Parkett, im Publikum der Crypto.com Arena in Downtown Los Angeles saßen auch die drei Kinder des viermaligen NBA-Champions sowie Ehefrau Savannah und Mutter Gloria, die erst 16 Jahre alt war, als sie mit dem späteren Weltstar niederkam. Dessen Vater hatte sich schon vor der Geburt verabschiedet.

Der zweimalige Olympiasieger hat also einen weiten Weg vom zeitweiligen Pflegekind, das von Pflegevater Frankie Walker das Basketballspiel erlernte, bis zum vergötterten Sportmilliardär hinter sich. Nur ein Drittel seines Jahresgehalts von etwas mehr als 120 Millionen Dollar kassiert James aus seinem Spielervertrag. Der Rest stammt aus Investments, etwa einer Beteiligung am FC Liverpool, aus seinem Medienhaus Uninterrupted oder dem mit mehr als einer Milliarde dotierten Vertrag auf Lebenszeit mit Nike.

Der Schrift zu "Chosen 1" prangt als Tattoo auf dem Rücken des ersten schwarzen Athleten, der das Cover der Vogue schmückte. Zuweilen sieht er sich auch auserwählt, seine Stimme zu erheben – etwa gegen Rassismus, Polizeigewalt und Donald Trump. (Sigi Lützow, 8.2.2023)