Wie viel darf ein Smartphone maximal kosten? Galten vor noch gar nicht allzu langer Zeit Preise über 1.000 Euro als regelrecht obszön, sind diese im Premiumbereich mittlerweile zu einer Normalität geworden. So gibt es in der gerade vorgestellten Galaxy-S23-Reihe von Samsung gerade noch ein einziges Modell, das im dreistelligen Bereich angesiedelt ist. Bei Apple ist es übrigens genau gleich – und tendenziell sogar noch etwas teurer.

Bei beiden Herstellern bildet das aber eben nur das untere Ende der Premiumkategorie. Wer wirklich das Beste vom Besten haben will, der muss noch mal deutlich tiefer in die Tasche greifen. So kostet die günstigste Ausführung von Samsungs gerade vorgestellten Galaxy S23 Ultra sage und schreibe 1.349 Euro. Wer mehr Speicherplatz – und RAM – haben will, dem werden dann bis zu 1.819 Euro verrechnet, so sagt es zumindest der offizielle Listenpreis.

Ist es das wirklich wert?

Das wirft natürlich die Frage auf: Was kann ein Smartphone um diesen Preis, und kann es wirklich seinen Preis rechtfertigen? Vor allem im Vergleich zur direkten Konkurrenz im Android-Umfeld. DER STANDARD hat das S23 Ultra entsprechend gerade unter diesen Blickpunkten in den vergangenen Tagen genau unter die Lupe genommen – oder um es anders zu sagen: Es folgt ein Testbericht.

Das Galaxy S23 Ultra.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Ein erster Eindruck

Wer sich eine Designrevolution erwartet, der wird gleich einmal enttäuscht. Das Galaxy S23 Ultra sieht seinem Vorgänger ziemlich ähnlich. Es gibt also wieder einen von vorne betrachtet recht kantigen Look, während auf der Rückseite die vier Kameras und eine Sensoröffnung die auffälligsten Merkmale bilden.

Was weniger gefällt: Die Kameras stehen nicht nur deutlich heraus, sie sind auch so angebracht, dass das Smartphone nicht gut auf dem Tisch aufliegt. Wer in solch einem Szenario etwas eintippen will, hat entsprechend wenig Freude – wird das doch schnell zu einer ziemlich wackeligen Angelegenheit.

Positiv fällt auf, dass die seitliche Abrundung des Bildschirms nun deutlich dezenter als bei früheren Hardwaregenerationen ist. Dadurch hält sich das Gerät nicht nur besser, es erleichtert auch die Steuerung mit Stift, wenn es gilt, etwas an den Rändern des Bildschirms auszuwählen.

Der Stift ist für manche alles

Was hier ganz nebenbei erwähnt wurde, ist eigentlich eines der großen Highlights der S-Ultra-Serie von Samsung: Ein S-Pen wird erneut fix mitgeliefert, er kann direkt im Gehäuse verstaut werden. Die Stiftsteuerung funktioniert auch einmal mehr sehr gut, gleichzeitig hat sich in dieser Hinsicht im Vergleich zum Vorgänger exakt nichts getan, also sei das Thema dieses Mal nur am Rande erwähnt. Trotzdem: Für manche mag allein der S-Pen schon der Grund schlechthin für einen Kauf genau dieses Modells sein, immerhin steht man damit weitgehend konkurrenzlos da.

Wer auf der Suche nach einem handlichen Smartphone ist, der ist hier an der falschen Stelle. Mit Abmessungen von 163,4 × 78,1 × 8,9 mm ist das S23 Ultra ein ziemlicher Brocken, das Gewicht von 233 Gramm passt dazu. An Farbvarianten sind Schwarz, Creme, Grün und Violett verfügbar, im Samsung-Shop gibt es dazu noch ein paar weitere Farben.

Der S-Pen ist für manche Interessenten der Grund schlechthin, bei Samsungs S-Ultra-Modellen zuzugreifen.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Tolles Display

Wer schon so ein großes Smartphone kauft, der will natürlich auch einen passenden Bildschirm. Wie von Samsung seit Jahren gewohnt, fällt jener des S23 Ultra in jeder Hinsicht hervorragend aus. Auf einer Größe von 6,8 Zoll wird eine Auflösung von 3.080 × 1.440 Pixeln geboten. Wie gewohnt allerdings nur optional, aus Stromspargründen verwendet das Samsung-Smartphone von Haus aus "nur" 2.316 × 1.080 Pixel. Angesichts dessen, dass mit freiem Auge kein relevanter Unterschied zu erkennen ist, ist das auch die richtige Entscheidung – spart sie doch auch Strom.

Die Darstellungsqualität ist toll, die maximale Helligkeit gibt der Hersteller mit 1.750 Nits an, im Test konnten – kurzfristig – gar bis zu 1.900 Nits gemessen werden. Ein hervorragender Wert, der garantiert, dass sich Texte am Bildschirm auch im direkten Sonnenlicht noch gut lesen lassen. Ebenfalls gleich geblieben ist, dass die Bildwiederholfrequenz automatisch zwischen 1 und 120 Hertz angepasst werden kann, was einerseits sehr weiche Animationen bietet, während bei Inaktivität dann Strom gespart werden kann.

Geschützt wird das Display durch Gorilla Glass Victus 2 und damit die aktuellste Ausgabe des gehärteten Glases von Corning. Das gilt übrigens auch für die Rückseite des Geräts, die ebenfalls aus Glas ist.

Ein neuer Chip, der alles ändert

Bewegten sich die Unterschiede zum Vorgänger bisher im Detailbereich, kommt die erste große Änderung beim SoC, also der Rechenzentrale eines solchen Smartphones. Hatte Samsung in den vergangenen Jahren in Europa immer auf Exynos-Chips aus eigener Fertigung gesetzt, kehrt man 2023 ganz in die Arme von Qualcomm zurück – wenn auch mit einem kleinen Twist.

Als SoC kommt ein offiziell "Qualcomm Snapdragon 8 Gen2 Mobile Platform for Galaxy" benannter Chip zum Einsatz, bei dem man schon mal gerne wissen würde, wer diesen Namen abgesegnet hat. So schlecht der Name, so super aber der Chip selbst. Handelt es sich dabei doch um eine noch mal – leicht – verbesserte Variante von Qualcomms aktuell bestem Chip, dem Snapdragon 8 Gen 2.

Der Unterschied ist dabei zwar auf eine leicht höhere Taktung des stärksten Prozessorkerns – 3,36 statt 3,2 GHz – beschränkt, was offenbar durch ein verbessertes Kühlsystem möglich wird. Aber in Benchmarks liefert der Chip wirklich beeindruckende Ergebnisse – also zumindest für einen SoC jenseits der Apple-Welt.

Benchmark-Lauf

Ob bei reinen CPU-Benchmarks wie Geekbench (Single Core: 1.566 / Multi-Core: 5.069), bei echte Arbeitslasten nachbildenden Tests wie PCMark Work (15.527 Punkte) oder auch im Browser-Benchmark Speedometer 2.0 (131): Überall liefert das S23 Ultra absolute Bestwerte für ein Android-Smartphone.

Ein paar Benchmark-Ergebnisse. Allesamt sind sie hervorragend.
Screenshots: Proschofsky / STANDARD

Besonders stark fällt der Unterschied aber bei Grafiktests aus. Bei einem Testlauf von 3DMark Wildlife Extreme werden 3.844 Punkte erzielt. Zum Vergleich: Das Galaxy Z Flip 4 aus dem Vorjahr kommt "nur" auf 2.836 Punkte, Googles Pixel 7 Pro auf gerade einmal 1.842.

Thermisch viel besser

Vor allem aber räumt Samsung ein traditionelles Problem seiner Geräte aus: Bei Dauerbelastung schlägt sich das Galaxy S23 Ultra deutlich besser als seine Vorgänger. Im "Stress Test" von 3DMark kommt es auf 66,1 Prozent, beim Z Flip 4 waren es nur 48,4.

Anders gesagt: Die Leistung bricht bei längerer Belastung deutlich weniger stark als bei den Vorgängern ein, die schon nach ein paar Minuten nur mehr die Hälfte der Performance boten. Lediglich Googles Pixel 7 Pro schlägt sich in dieser Hinsicht unter den Topgeräten noch besser – hat aber natürlich generell ein geringeres Leistungsniveau bei der Grafik.

Tolle Ergebnisse, die allerdings auch eingeordnet werden müssen. Denn so toll das auch für jene ist, die gerne rechenaufwendige 3D-Games am Smartphone spielen: Die breite Masse an Usern wird auch hier kaum einen relevanten Unterschied zu den Vorgängern bemerken. Wobei natürlich generell anzumerken ist: Wer sein Smartphone-Leben zwischen Instagram und Browser verbringt, dem wird ohnehin die Leistung eines aktuellen Mittelklassegeräts reichen.

Storage

Apropos Leistung: Zu dieser gehört auch ein schneller Datenspeicher, immerhin ist dieser für das Speichern großer Bilder oder auch für einen flinken App-Start wichtig. Um so erfreulicher ist, dass Samsung beim S23 Ultra besonders flotten UFS-4.0-Speicher verwendet, der in dieser Hinsicht hervorragende Werte liefert – und zwar bei allen Modellen. Zum Teil ist dieser doppelt so schnell wie beim direkten Vorgänger.

Die kleinste Ausführung des S23 Ultra hat übrigens 256GB; wer will, kann sich aber auch ein Modell mit 512GB oder gar 1TB anschaffen. Wirklich enttäuschend ist aber etwas anderes: Das 256 GB-Modell hat nämlich nur 8 GB RAM, das ist für ein Gerät dieser Preisklasse eine ziemlich seltsame Entscheidung. Die beiden anderen Varianten kommen hingegen mit 12 GB RAM und haben also mehr Spielraum, um möglichst viele Apps im Speicher zu halten.

Eine Kamera mit 200 Megapixeln

Angesichts dessen, dass Smartphones mittlerweile eine ziemlich ausgereifte Produktkategorie sind, wird es für die Hersteller immer schwerer, sich relevant von der Konkurrenz abzusetzen. Die Konsequenz ist der Fokus auf eine Kategorie, bei der Fortschritte schön bildlich illustriert werden können: die Kamera.

Fünf Öffnungen, vier Kameras: Das Galaxy S23 Ultra hat in Sachen Fotografie viel zu bieten.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Das Galaxy S23 Ultra bietet in dieser Hinsicht vor allem eine große Neuerung: Für die Hauptkamera kommt ein brandneuer Sensor selbst zum Einsatz, der Isocell HP2. Dabei handelt es sich um einen 200-Megapixel-Chip von Samsung selbst, der wahlweise mit der vollen Auflösung oder dank Pixel Binning auch mit 50 oder 12,5 Megapixeln genutzt werden kann, wobei dann also 4 oder 16 Pixel am Sensor für ein Pixel in der fertigen Aufnahme zusammengefasst werden.

Theorie

Die Idee dahinter ist bekannt. Bei sehr guten Lichtverhältnissen soll so ein Sensor über Nutzung der vollen Auflösung zusätzliche Details liefern, während die Kombination mehrerer Pixel am Abend trotz der an sich relativ kleinen Pixelgröße noch lichtstarke Bilder garantieren soll. So weit die Theorie – dass das in der Praxis alles etwas komplizierter ist, wurde an anderer Stelle bereits ausführlich erläutert. Insofern wollen wir auch mal großzügig darüber hinwegsehen, dass Samsung offen mit unsinnigen Aussagen wirbt, wie dass die 200 Megapixel selbst für bessere Abendaufnahmen sorgen sollen.

Wichtiger ist für Abendaufnahmen natürlich, dass der Sensor mit 1/1,3 Zoll generell recht groß – und eine Spur größer als jener des S22 mit 1/1,33 Zoll – ausfällt. Zudem ist auch die Blende mit f/1,7 größer. Vor allem aber ermöglicht der neue Sensor einen schnelleren Autofokus, der gerade am Abend dabei helfen sollte, dass die Aufnahmen auch scharf werden. Und dann spielt natürlich auch die Software noch eine entscheidende Rolle.

An dieser Stelle ein kurzer Zwischenruf: Sämtliche Fotos aus dem Test – und noch viele mehr – gibt es auch in einem Album auf Google Fotos, dort dann auch in voller Auflösung und sämtlichen Metadaten sowie einigen Vergleiche mit dem Pixel 7 Pro. Wer sich also wirklich intensiv für dieses Thema interessiert, dem sei empfohlen, die Aufnahmen dort zu vergleichen.

Generell lassen sich mit dem S23 Ultra sehr gute Aufnahmen machen, auch wenn sie zu einer übertriebenen Farbgebung neigen.
Foto: Proschofsky / STANDARD
Auch bei Kunstlicht werden die Bilder üblicherweise sehr gut.
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Viel Licht, aber auch Schatten

Aber was vermag die neue Samsung-Kamera nun in der Praxis zu leisten? Vorweg: Generell sind die vom S23 Ultra gelieferten Fotos immer gut, manchmal auch hervorragend. Im Detail wird es dann aber natürlich – wie immer – etwas komplizierter.

Zunächst die gute Nachricht: Die richtigen Lichtverhältnisse vorausgesetzt, kann die Kamera tatsächlich bei Nutzung der vollen 200 Megapixel deutlich detailliertere und zum Teil auch natürlicher wirkende Aufnahmen produzieren. Das Problem dabei ist das Wort "kann". Denn leider ist das bei weitem nicht immer so.

Einmal am Glücksrad drehen

Das hat mehrere Gründe: Einerseits neigen die hochaufgelösten Bilder zu einem starken "Blooming"-Effekt, sehr feine Details wirken zum Teil schon fast leuchtend oder verschwimmen mit dem Hintergrund. Da nutzt dann die zusätzliche Auflösung nichts mehr oder ist gar dem Gesamteindruck abträglich. Der 50-Megapixel-Modus schlägt sich in der Hinsicht manchmal besser, und ein anderes Mal wirkt es so, als handle es sich dabei um ein sehr schlecht herunterskaliertes 200-Megapixel-Bild.

Aufnahmen mit 50 Megapixeln liefern oft signifikant mehr Details, neigen aber zu Blooming, der Dynamikumfang ist ebenfalls überschaubar. Bei 200 Megapixeln zeigen sich all diese Effekte natürlich noch einmal stärker.
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Auf den ersten Blick eine durchaus gute Aufnahme im Default-Modus (12 Megapixel). Wer sich das Ganze aber näher ansieht, wird eine gewisse Unschärfe und eine überraschende Detailarmut bemerken.
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Zum Teil zeigen sich bei all dem bekannte Schwächen der Samsung-Software, die generell einen (zu) cleanen Look bevorzugt und dafür schon Mal großzügig Details vernichtet. Gut zeigt sich dieses Phänomen bei einfärbigen Flächen, die manchmal fast schon wie eine Computergrafik wirken. Offensichtliche Fehler waren auch auf Fotos eines blauen Himmels zu sehen, wo 200-Megapixel-Aufnahmen seltsam leuchtende Wolken produzierten – so als ob jemand bei einem billigen Filter die Intensität zu weit hochgedreht hätte. Dazu trägt auch die Samsung-Neigung bei, generell Farben zu kräftig wiederzugeben.

Vergleiche

Interessant ist auch der Vergleich mit anderen aktuellen Top-Smartphone-Kameras. So liefert das S23 Ultra bei guten Lichtverhältnissen tatsächlich mehr Details als Googles Pixel 7 Pro. Das allerdings nur, wenn man manuell den 50- oder 200-Megapixel-Modus aktiviert. Bei der Default-Wahl von 12,5 Megapixeln liefert das S23 Ultra hingegen zum Teil signifikant weniger Details als der Google-Konkurrent – obwohl dieser von Haus aus ebenfalls Bilder in dieser Größe produziert. Wer genau sieht, der bekommt zumindest eine Ahnung, wie es dazu kommen kann: Viele der 12,5-Megapixel-Aufnahmen des S23 Ultra sind im Detail einfach unscharf. Das weist darauf hin, dass der Hersteller seine Kamera noch nicht vollständig im Griff hat, und eröffnet das Potenzial für Verbesserungen via Software-Update.

Auch Abendaufnahmen werden sehr gut mit dem Galaxy S23 Ultra.
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Am Abend sind die Bilder mit dem S23 Ultra generell durchaus gut, aber die ganz großen Unterschiede zu früheren Hardwaregenerationen sind jetzt auch nicht feststellbar. Die höher aufgelösten Bilder bringen in diesem Szenario natürlich nur wenig, und bei sehr wenig Licht und feinen Strukturen gibt es wieder das von Samsung gewohnte Verwischen von Details. Was ebenfalls negativ auffällt, ist, dass die Farbgebung bei sehr wenig Licht ein pures Glücksspiel zu sein scheint, Testfotos mit unterschiedlichen Auflösungen haben hier grob abweichende Ergebnisse produziert.

Verständliche Wahl

Dass die Samsung-Kamera von Haus aus weiter Fotos in 12,5 Megapixeln schießt, hat neben der qualitativen Unsicherheit der höher aufgelösten Bilder aber noch andere Gründe. Der wichtigste: Wirklich schnell ist nur die Default-Wahl, sowohl im 50- als auch im 200-Megapixel-Modus ist eine deutliche Verzögerung nach dem Klick auf den Auslöser zu bemerken. Zudem dauert es gerade bei der höchsten Auflösung schon einige Sekunden, bis die Berechnungen wirklich fertig sind.

Der Nachtmodus ist ein bisschen ein Glücksspiel. Vor allem bei der Farbgestaltung. Hier eine 12-Megapixel-Aufnahme.
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Zum Vergleich das gleiche Motiv mit 50 Megapixeln. Die Neigung zur Unschärfe bleibt bei beiden erhalten.
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Zum Vergleich: Dasselbe Szenario mit dem Pixel 7 Pro. Dieses erfasst zwar das Licht im Fenster schlechter, aber Schärfe und Gesamteindruck sind dafür besser.
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Was man sich ebenfalls von Samsung wünschen würde: eine "Live HDR"-Vorschau, wie sie Google hat. So ist beim S23 Ultra die Vorschau oft weit vom fertigen Bild entfernt. Besonders nervig ist das aber in der Nacht, wo beim Samsung-Gerät kaum mehr etwas zu erkennen ist, während die Google-Software es ermöglicht, den Ausschnitt vernünftig zu wählen.

Ein guter Neustart

Das mag jetzt alles sehr negativ klingen, ist es in Wirklichkeit aber nicht. Der neue Sensor ist definitiv der beste, den Samsung bisher eingesetzt hat, vor allem verspricht er viel Potenzial für die Zukunft. Aus Nutzersicht ist das Problem derzeit aber, dass das alles einfach irgendwo im Übergang befindlich ist. Wer ein wirklich gutes Bild will, müsste eigentlich fast immer zumindest eine Aufnahme mit 12,5 und eine mit 200 Megapixel machen – selten aber doch ist sogar das 50-Megapixel-Foto das Beste.

Das wäre jetzt nicht so dramatisch, wenn es hier um kleine Details gehen würde, aber tatsächlich unterscheiden sich diese Modi zum Teil selbst in der Farbgebung deutlich. Und immer wieder gehen bei jeder der drei Varianten Bilder komplett daneben. Anders gesagt: Es gibt zuverlässigere Kameras.

Insofern bleibt zu hoffen, dass sich Samsung mittelfristig auf eine der hochauflösenden Varianten fokussiert, und diese entsprechend optimiert. Realistisch dürfte das wohl die 50-Megapixel-Variante sein, die mehr Details liefert und dabei doch nicht ganz so langsam wie 200-Megapixel-Aufnahmen ist, und natürlich auch deutlich weniger Speicherplatz braucht. Zur Größenordnung: Eine normale 12,5-Megapixel-Aufnahme braucht – auch wenn das je nach Inhalt variiert – rund 2,5 MB, ein 50-Megapixel-Bild an die neun, und die entsprechende 200-Megapixel-Aufnahme dann schon rund 30 MB.

Expert RAW

Wem all das noch nicht reicht, der kann übrigens auch noch Samsungs tatsächlich sehr gute Expert-RAW-App verwenden, bei der viele Aufnahmeoptionen manuell ausgewählt werden können. Dankenswerterweise ist diese mittlerweile direkt in der Haupt-Kamera-App verlinkt. Dass Samsung die App nur über den eigenen Galaxy Store und nicht über Googles Play Store anbietet, ist hingegen unverständlich. In dieser App sind übrigens 50 Megapixel das Maximum, was aber auch verständlich ist, da 200-Megapixel-RAW-Bilder wohl riesige Datenmengen erzeugen würden.

Videos

Kommen wir zu einer der traditionellen Stärken von Samsung, der Aufnahme von Videos. Auf dem Papier klingen die diesbezüglichen Fortschritte ziemlich überschaubar. Wie der Vorgänger kann auch das S23 Ultra Videos mit 8K aufnehmen – dies aber nun mit 30 statt 24 Bildern pro Sekunde. In der Praxis ist der Fortschritt aber deutlich größer, die Qualität ist sichtlich gesteigert, der meist wohl realistischere 4K60-Modus liefert ebenfalls hervorragende Aufnahmen.

Was dabei besonders auffällt, ist die exzellente Stabilisierung der Aufnahmen, und diese ist auf ein weiteres Hardware-Upgrade zurückzuführen. Die optische Bildstabilisierung gleicht nun einen doppelt so großen Bereich aus – konkret 3 statt 1,5 Grad.

Ultraweitwinkel

Doch auf der Rückseite des Gerät befinden sich noch ein paar weitere Kameras, über die man ebenfalls viele Worte verlieren könnte. Muss man aber nicht. So ist die Ultraweitkamera mit ihrem 12-Megapixel-Sensor sowie einem Betrachtungswinkel von 120 Grad, f/2.2 und somit einem 13mm-Äquivalent exakt dieselbe, die bei zahlreichen Samsung-Geräten seit Jahren zum Einsatz kommt.

Die Ultraweitwinkelkamera verrichtet gute Dienste. Trotzdem könnte es hier mal langsam ein Update der Hardware geben.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Die davon gelieferten Aufnahmen sind weiter gut, gleichzeitig hat aber die Konkurrenz in dieser Hinsicht in den vergangenen Jahren deutlich aufgeholt. Insofern würde man sich auch von Samsung langsam mal ein Update der Hardware erhoffen, auch die Verzerrungen am Rand rechnen andere zum Teil besser hinaus.

Das Tele-Doppel

Auch bei den Telekameras ändert sich exakt nichts. Wie schon im Vorjahr gibt es derer zwei, eine mit 10x-Vergrößerung, eine mit 3x. Dahinter arbeitet jeweils ein 10-Megapixel-Sensor, beide haben sie optische Bildstabilisierung.

Bei Faktor 30 liefert das Galaxy S23 Ultra noch sehr gute Bilder.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Tatsächlich liefert diese Kombination sehr gute Aufnahmen – zumindest so lange man sich an die fixe Vergrößerung oder einfache Multiplikatoren davon hält. So kann das S23 Ultra etwa ein Pixel 7 Pro sowohl bei 10x als auch bei 30x schlagen, was angesichts der dafür besser geeigneten Hardware (das Google-Smartphone hat "nur" eine 5x-Kamera) auch nicht überraschend ist.

Bekannte Schwächen

Samsung ist weiterhin sehr schlecht beim Berechnen der Zwischenstufen im Zoom. Hier eine Aufnahme mit einem Faktor von ungefähr x7.
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Bei dieser Aufgabe spielt die Kamerasoftware von Google (Pixel 7 Pro) dann wieder ihre Stärken ganz aus.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Das Problem bleibt aber auch hier die Samsung-Software. Wer einfach mal ohne Nachzudenken ein Motiv heranzoomt und nicht weiter über den Vergrößerungsfaktor nachdenkt, bekommt zum Teil wirklich schlechte Fotos. Gerade bei den Faktoren über 3 und unter 10 liefert das Pixel 7 Pro zum Teil wirklich signifikant bessere Fotos.

Generell sind zwar bei Samsungs Processing gewisse Fortschritte zu erkennen, gewisse Schwächen bleiben aber. So gibt es weiterhin eine Neigung zu verschwommenen Flächen, die um so prononcierter ausfällt, je weniger Licht vorhanden ist. Zudem ist auch hier die Farbgebung nicht konsistent und fällt oft zu intensiv aus.

Selfies

Ein erfreuliches Upgrade gibt es hingegen bei der Frontkamera. Hier kommt ein neuer 12-Megapixel-Sensor (f/2.2, 26mm-Äquivalent) zum Einsatz, der sehr gute Aufnahmen liefert. Dazu trägt bei, dass es sich zum ersten Mal um einen Dual-Pixel-Sensor handelt, der einen verbesserten Autofokus hat und dank "Super HDR", wie es Samsung nennt, generell bessere Bilder liefert.

Viel Gewese macht der Hersteller um seinen verbesserten Porträtmodus, der nun einen Bokeh bieten soll, der an die Qualität von Profikameras heranreichen soll. Nun ganz so weit sind wir noch nicht, tatsächlich ist die Unschärfeberechnung aber sehr gut, bei feinen Strukturen – also etwa einzelnen Haaren, versagt das Ganze aber natürlich trotzdem. Dieses Verdikt gilt natürlich sowohl für die Selfie-Kamera als auch für den Hauptsensor auf der Rückseite.

Porträtaufnahmen werden sehr gut, bei feinen Details versagt die Software aber auch hier bei der künstlichen Unschärfe.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Akkulaufzeit

Kommen wir zu einem ganz anderen Thema – dem Akku. Auf dem Papier hat sich in dieser Hinsicht wenig geändert – oder eigentlich gar nichts. Erneut ist dessen Kapazität mit 5.000 mAh angegeben. Allerdings haben noch allerlei andere Komponenten Einfluss auf die resultierende Laufzeit – allen voran Bildschirm, SoC oder auch das Modem.

Im Akku-Benchmark von PCMark Work gibt es jedenfalls eine positive Überraschung: Die 14:24 Stunden die hier (bei 200 Nits Helligkeit) erzielt werden, sind ein sehr guter Wert, und vor allem deutlich mehr als bei früheren Smartphones der S-Reihe – gerade in Europa.

In der subjektiven Nutzung des Testers resultiert das in mehr als acht Stunden Screen-On-Time, bei mittlerer Nutzung gehen sich so entsprechend auch schon mal zwei Tage ohne Neuladung aus. Der Wechsel auf den neuen Qualcomm-Chip scheint sich also bezahlt zu machen.

Schneller laden

Geladen kann das S23 Ultra mit dem passenden Ladegerät mit bis zu 45 Watt, in 30 Minuten ist der Akku zu rund zwei Drittel voll. Das ist flott, im Vergleich zum Schnellladewettlauf so manch chinesischer Hersteller aber natürlich noch immer vergleichsweise konservativ. Das passende Ladegerät muss man übrigens selbst anschaffen, mitgeliefert wird ein solches nämlich nicht. Kabellos kann das neue Samsung-Smartphone mit bis zu 15 Watt geladen werden.

Biometrie

Der Fingerabdrucksensor ist wieder unter dem Display und verrichtet auch tadellos seine Dienste.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Der Fingerabdrucksensor befindet sich beim S23 Ultra erneut unter dem Bildschirm. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten verwendet Samsung hierfür ein Ultraschallmodell, das im Vergleich zu optischen Sensoren zwar sicherer aber üblicherweise auch langsamer ist. Mittlerweile scheint der Hersteller das aber sehr gut im Griff zu haben, das Entsperren klappt jedenfalls flott und zuverlässig. Insofern kann man nur sagen: Samsung hat sich für die richtige Technologie entschieden.

Es gibt zwei Lautsprecher für die Stereo-Tonausgabe. Diese ist auch wirklich laut und auch qualitativ für ein Smartphone durchaus gut, hier macht sich nicht zuletzt der große Resonanzkörper bezahlt. Trotzdem: Klangwunder sollte man natürlich nicht erwarten, fast immer ist man besser mit Kopfhörern bedient – und die Umgebung auch.

Schutz

Das Galaxy S23 Ultra ist nach IP68 vor Wasser und Staub gesichert, es gibt Bluetooth 5.3, WiFi 6E und UWB (Ultra-Wideband). 5G-Support darf natürlich auch nicht fehlen. Erfreulicherweise sind alle in Europa verkauften Modelle mit Dual-Nano-SIM ausgestattet, im Gerät ist zudem eine eSIM verbaut. Nur damit da keine Missverständnisse aufkommen, parallel lassen sich immer nur zwei SIMs nutzen, die zusätzliche Flexibilität ist aber erfreulich.

An dieser Stelle muss dann aber noch einmal Kritik geübt werden, und zwar an einem Design-Detail. Jene Öffnung, in die gestochen werden muss, um den SIM-Slot zu öffnen, ist genau einen Millimeter neben einer der Mikrofonöffnungen. Die Chance, sich hier zu vertun und das Mikrofon zu beschädigen, ist entsprechend hoch. Unerfreulich ist das besonders deswegen, weil das Unternehmen aus früheren Fehlern nichts gelernt hat. Exakt so etwas gab es schon bei früheren Modellen und es war auch damals schon ein Ärgernis.

Die Software

Der Homescreen des S23 Ultra: einmal mit Dark Mode und "Themed Icons", einmal mit dem hellen Default-Look.
Screenshots: Proschofsky / STANDARD

Als Software wird das Gerät mit OneUI 5.1 auf Basis von Android 13 ausgeliefert. Im Vergleich zu OneUI 5, das derzeit auf vielen älteren Geräten des Unternehmens läuft, gibt es hier lediglich Detailverbesserungen. Die spannendste Neuerung wäre "Bixby Text Call", mit dem Anrufe automatisch transkribiert werden können und dann auch die Möglichkeit besteht, über die Tastatur zu antworten, was dann wiederum der Assistent dem Gegenüber vorliest. Das ist derzeit aber auf Englisch und Koreanisch beschränkt, deutschsprachige User haben davon also nichts.

Auch bei der Softwareauswahl hat sich wenig getan, was in dem Fall aber nichts Gutes bedeutet. Leider installiert Samsung weiterhin sehr viele Apps vor. Darunter neben zahlreichen eigenen auch zahlreiche von Google und Microsoft sowie begrenzt sinnvolle Beigaben wie Spotify oder Facebook. Ein Teil davon lässt sich zwar vollständig deinstallieren, trotzdem nerven diese versteckten Werbeplatzierungen, immerhin findet wohl jeder und jede Facebook auch selbst im Play Store.

Bloatware de luxe

Der Platzverbrauch der vorinstallierten Samsung-Software ist zwar nicht ganz so groß, wie es Samsung selbst ausweist – aber noch immer deutlich größer als bei anderen Herstellern.

Es wurde an dieser Stelle schon mehrfach kritisiert, aber ganz generell wäre es wirklich an der Zeit, dass Samsung mal OneUI grob ausmüllt. Nicht nur, weil das Sammelsurium an zum Teil gedoppelten Features ziemlich unübersichtlich geworden ist, sondern auch weil die Software mittlerweile absurd groß geworden ist. Um das in Zahlen zu fassen: Beim S23 Ultra nimmt die vorinstallierte Software laut den Systeminformationen von Samsung selbst stolze 60 GB ein.

Ganz so schlimm ist es in der Realität zum Glück dann doch nicht. Aus unerfindlichen Gründen rechnet Samsung sich hier selbst ein ansonsten von den Herstellern weniger gern erwähntes Faktum negativ an: Dass Storage-Angaben bei solchen Geräten immer falsch sind, etwa 1 GB als 1.000 MB gerechnet werden, wobei es eigentlich korrekterweise 1.024 sein sollten

Trotzdem: Auch wenn man das bedenkt, bleibt das System beim S23 Ultra mit rund 25 GB sehr viel größer als bei so manch anderen aktuellen Android-Smartphones. Damit verbraucht das System etwa ein mehrfaches jenes Platzes, der bei Googles Pixel-Geräten von der vorinstallierten Software eingenommen wird.

Eine gute Idee zweifelhaft genutzt

Sowohl Icon als auch Text legen nahe, dass das Gerät unsicher ist und dringend etwas zu tun ist. In Wirklichkeit will Samsung hier nur die Aktivierung eines Dienstes bewerben, der einen bereits aktivierten Google-Dienst doppelt.
Screenshot: Proschofsky / STANDARD

Ähnlich wie bei Google selbst gibt es bei der Samsung-Software mittlerweile eine kombinierte Sicherheits- und Privatsphärenzentrale. Deren erklärtes Ziel ist es, die Nutzer vor Problemen in diesem Bereich zu warnen und passende Empfehlungen zur Verbesserung zu geben. Das ist an sich eine gute Idee, leider missbraucht Samsung dieses Konzept für die Bewerbung eigener Services.

So wird an dieser Stelle darauf gedrängt, den Geräteschutz von McAfee zu aktivieren, verschwiegen wird, dass das im Großen und Ganzen eine Dopplung des ohnehin schon im Hintergrund laufenden Google Play Protect ist. Ähnlich sieht es bei Samsungs eigenem "Find my Mobile"-Dienst aus. Dass auf dem Gerät schon ein genau solcher Service von Google läuft, wird ebenfalls nicht erwähnt. Und dann drängt Samsung noch darauf, dass man sich mit einem eigenen Samsung-Konto anmeldet, obwohl das mit Sicherheit oder Privatsphäre herzlich wenig zu tun hat.

Nur damit hier kein Missverständnis entsteht: Natürlich steht es Samsung zu, eigene Dienste zu bewerben. Das Problem ist, dass man es so darstellt, als wäre es ein Sicherheitsproblem, wenn all diese Dinge nicht gemacht werden. Dies wird sogar über eine warnende Grafik genau so illustriert. Und das ist schlicht falsch und somit dem Grundgedanken abträglich.

Updates

Aber zu etwas Erfreulicherem: Samsung verspricht vier große Versionssprünge sowie fünf Jahre an Sicherheitsaktualisierung – aktuell ist das der Bestwert unter den großen Android-Herstellern. Dafür gilt es dem Unternehmen uneingeschränkt Respekt zu zollen. Zumal Samsung auch bei der Geschwindigkeit, mit der neue Versionen aber auch sicherheitsrelevante Updates ausgeliefert werden, zuletzt deutlich besser geworden ist.

Verfügbarkeit

Die Preise wurden bereits kurz genannt, aber zur Erinnerung: Die Variante mit 256 GB listet Samsung mit 1.399 Euro, jene mit 512 GB um 1.649 und das 1-TB-Modell dann mit 1.819 Euro. Auch wenn man bedenkt, dass die kleinste Variante des Vorgängers – also des S22 Ultra – nur 128 GB aufwies, ist das doch eine empfindliche Preiserhöhung. Dieses war nämlich schon um 1.249 Euro zu haben.

Wer bis zum 16. Februar bestellt, kann sich zumindest einen Teil dieses Aufschlags ersparen. Gibt es in diesem Zeitrahmen doch eine kostenlose Verdopplung des Speicherplatzes. Wer das 1-TB-Modell haben will, muss dafür also "nur" den Preis der 512-GB-Variante zahlen. Verfügbar sind die Geräte übrigens ab sofort, womit Österreich überraschenderweise früher an der Reihe ist als Deutschland oder die USA, wo der Marktstart erst am 17. Februar folgt.

Relationen

Nun steht Samsung mit den gesteigerten Preisen natürlich nicht alleine da, Apple nimmt seit dem iPhone 14 europäischen Kunden ebenfalls deutlich mehr ab. Ebenso können sich die beiden Unternehmen mit gewissem Recht auf den starken Dollar und den in Relation dann schwachen Euro ausreden. Trotzdem ergibt das reichlich gewagte Preise.

Für Samsung wäre etwa eine relevante Konkurrenz Googles Pixel 7 Pro, das einen Listenpreis von 899 Euro hat, aber zum Teil auch deutlich günstiger zu haben ist. Nun ist das S23 Ultra sicher in einzelnen Bereichen besser – allen voran beim SoC und da im Speziellen der Grafikleistung – ein Aufpreis in diesem Ausmaß ist damit aber auf keinen Fall zu rechtfertigen. Außer natürlich, man hat es auf die Stiftsteuerung abgesehen, da ist das Samsung-Gerät ohnehin die einzige relevante Wahl.

Das Galaxy S23 Ultra weiß zu gefallen – aber nicht uneingeschränkt.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Eine schwierige Beurteilung

Das Fazit fällt entsprechend zweigeteilt aus. An sich ist das Galaxy S23 Ultra ein durchaus erfreuliches Update, vor allem der Wechsel auf den neuen Chip von Qualcomm macht sich sowohl in Hinblick auf Leistung als auch Akkulaufzeit sehr positiv bemerkbar. Die neue Hauptkamera hat ebenfalls viel Potenzial, auch wenn die Ergebnisse derzeit noch etwas inkonsistent sind. Immer wieder ist es möglich, für ein Smartphone hervorragende Bilder zu schießen, regelmäßig sind die Resultate aber auch enttäuschend. Trotzdem: Die Richtung stimmt zumindest. Und wer ausreichend Zeit investiert, kann oft noch bessere Bilder herausholen.

Damit ist das S23 Ultra in Summe auch ein größeres Update zum Vorgänger, als es mit dem Blick auf die Spezifikationen zuerst den Eindruck macht. Es ist einfach ein runderes Produkt, als es das S22 Ultra war, was vielen kleineren und manchen größeren Verbesserungen zu verdanken ist.

Preise

Gleichzeitig bleibt aber auch die andere Perspektive, die zuvor schon kurz angerissen wurde: Für die allermeisten Nutzer ist der Aufpreis gegenüber einem Pixel 7 Pro – oder auch dem gerade erst vorgestellten Oneplus 11 – eigentlich nicht zu rechtfertigen, zu gering sind die realen Hardwarevorteile.

Zumal noch dazukommt, dass sich Samsung zunehmend mit der eigenen Software im Weg steht, hier ist Google deutlich fokussierter. Und wer keine sonderliche Affinität zum Thema Smartphone-Fotografie hat, wird ohnehin meist noch mit deutlich günstigeren Geräten auskommen – aber da sind wir dann schon bei der viel grundlegenderen Frage zur Sinnhaftigkeit der Anschaffung eines Premium-Smartphones im Allgemeinen. (Andreas Proschofsky, 12.2.2023)