SP-Chefin Rendi-Wagner hat versäumt, sich mit einem schlagkräftigen Team zu umgeben

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Man hört nicht viel von Pamela Rendi-Wagner in diesen Tagen. Man hört allerdings ziemlich viel über Rendi-Wagner. Aus ihrem Mund sind Statements zu aktuellen Fragen ziemlich rar, Auftritte in den wichtigeren Medien noch rarer. Stattdessen hören wir von SPÖ-Geschäftsführer Christian Deutsch, dass von einer "Doppelspitze" Rendi-Wagner/Doskozil keine Rede sein kann. Hat allerdings niemand angenommen, dass das jemand ernsthaft erwägen würde. Das wäre wie eine Doppelspitze Iago und Desdemona.

Was der Kärntner Landeshauptmann, der sich da ungeschickt ausdrückte, offensichtlich meinte: Rendi-Wagner solle sich mit einem schlagkräftigen Team umgeben, und man solle sie mit einem solchen umgeben. Das wäre eine gute Idee, nur hätte Rendi-Wagner dazu jetzt fast fünf Jahre Zeit gehabt, sie hat es aber versäumt. In Zeiten wie diesen könnte die Sozialdemokratie außenpolitische, wirtschaftspolitische, energiepolitische Kapazunder gut brauchen (ganz abgesehen von Leuten, die wissen, wie man Politik macht). Es gab auch Versuche vom letzten erfolgreichen SP-Kanzler, Franz Vranitzky, sie mit Experten zusammenzubringen. Ohne sichtbaren Erfolg.

Käme die SPÖ durch einen unwahrscheinlichen Akt einer guten Fee zur Regierungsverantwortung, hätte sie Schwierigkeiten, Ministerposten zu besetzen. Und das als (noch) größte Oppositionspartei. (Hans Rauscher, 9.2.2023)