Ist es einmal weg, das WLAN, beginnt mitunter eine verzweifelte Suche nach Abhilfe und Information.

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Echt fein: Das Internet ist schnell, das WLAN auch – und wenn das einmal, sagen wir daheim, nicht funktioniert, ist das überhaupt kein Problem, gar keines. Man hat schließlich einen tollen Provider, den mit der stärksten aller Purpurfarben, und das Serviceteam steht parat und hilft jederzeit. Wortreich, sehr freundlich, aber nicht gerade erfolgreich und leider gar nicht miteinander vernetzt – sollte man vielleicht auch dazusagen.

Hier ein kurzer Erlebnisbericht der Autorin, die WLAN-mäßig seit zehn Tagen auf dem Trockenen sitzt. Oder säße, hätte sie nicht, für alle Fälle, einen dieser feinen Mini-Router. Über Nacht hat sich das WLAN verabschiedet, aber das erste Telefonat mit einem Hotline-Mitarbeiter verspricht Abhilfe: Das Modem sei schon zehn Jahre alt, es gelte nur, ein neues zu holen. Okay, das Modem wurde zwar vor nicht so langer Zeit ausgetauscht, aber da war das neue halt auch schon alt.

Techniker? Nicht aufgetaucht

Also: Flugs ein hoffentlich wirklich neues Modem abgeholt, installiert und festgestellt, dass das WLAN nicht funktioniert. Wieder ein paar Telefonate mit reizenden Menschen aus dem Serviceteam: Einer mutmaßt, das Problem liege beim Anschluss im Haus. Sicher sei das aber nicht. Die nächste Service-Frau klärt auf, dass die Modem-Aktivierung ja 24 Stunden dauere, man müsse also nur warten. Nützt aber nichts. Die danach Angerufene verspricht, am nächsten Tag zwischen 13 und 15 Uhr einen Techniker zu schicken. Der kommt leider nicht und dass derweilen ein Technikerteam im Keller an der Hausanlage herumbastelt, ergeben erst spätere Recherchen.

Am Tag neun dann die siebente Nachfrage, diesmal hat der freundliche Mitarbeiter des Teams nur eine Info: nämlich die, dass es keine Info gibt, wann das WLAN im Haus wieder funktionieren wird. Aber die Kundin könne sich einen Mini-Router ausborgen. Und, ja, nach einer Woche WLAN-Ausfall dürfe man sich über eine Gutschrift freuen.

Die Frage, wie viele Beanstandungen Magenta so am Tag bekommt und wie viele Leute im Callcenter sich angranteln lassen müssen (sorry, übrigens!), ist nicht beantwortbar: Das sei aus Wettbewerbsgründen Geschäftsgeheimnis, verrät der Pressesprecher. * (Renate Graber, 10.2.2023)