Das ZDF will den Onlinediskurs versachlichen.

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Das öffentliche-rechtliche ZDF arbeitet an einer Alternative zu sozialen Medien wie Twitter. Gemeinsam mit anderen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aus Kanada (CBC), der Schweiz (SRG SSR) und Belgien (RTBF) will der Sender onlinebasierte Lösungen entwickeln, um "bürgerliches Engagement und den demokratischen Diskurs im digitalen Raum abseits von Hasskommentaren und zunehmender Desinformation zu ermöglichen", teilte das ZDF in einer Pressemitteilung mit.

Das internationale Forschungsprojekt firmiert unter dem Titel "Public Spaces Incubator" und soll "innovative Bausteine für offene und respektvoll geführte Online-Diskussionen entwickeln und testen". Kommerzielle Aspekte würden keine Rolle spielen, betonen die Initiatoren.

Das Forschungsprojekt führen die vier Rundfunkhäuser in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation New_ Public durch, die über langjährige Expertise in nicht-profitorientierter digitaler Kommunikation verfüge. Mitgründer Eli Pariser ist in Deutschland als Autor des Buchs "The Filter Bubble: Wie wir im Internet entmündigt werden" bekannt.

ZDF-Intendant Norbert Himmler wird in der Presseaussendung so zitiert: "Die Demokratie lebt von einem offenen und fairen Dialog in der Gesellschaft. Das dürfen wir nicht den amerikanischen Großplattformen überlassen. Das Projekt 'Public Spaces Incubator' soll Wege aufzeigen, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk unabhängige und faktenbasierte Kommunikationsräume in der digitalen Welt aufbauen kann. Unser gemeinsames Ziel ist es, der Zunahme von Hass, Gewalt, Propaganda und Diffamierung in den sozialen Medien mit einer öffentlich-rechtlichen Alternative zu begegnen." (red, 10.2.2023)