Am stärksten fiel das Bevölkerungswachstum in Wien aus: Der prozentuale Zuwachs betrug 2,6 Prozent, in absoluten Zahlen machte das Plus knapp 51.000 Personen aus. Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger ist in Wien deutlich am höchsten und beträgt mittlerweile 34,3 Prozent.

Foto: Michael Matzenberger

Am 1. Jänner 2023 lebten vorläufigen Ergebnissen der Statistik Austria zufolge genau 9.106.126 Menschen in Österreich. Das sind um 127.197 Personen mehr als im Jahr davor, das Bevölkerungsplus betrug 1,4 Prozent. Die Zunahme war damit deutlich stärker als 2021, als der Zuwachs rund 46.000 Personen betrug – und auch höher als im Jahr 2015, als es ebenfalls massive Fluchtbewegungen gab: Damals betrug der Anstieg 115.500 Personen.

Die Neun-Millionen-Einwohner-Marke wurde bereits im ersten Quartal 2022 aufgrund der Fluchtmigration aus der Ukraine geknackt, sagte Tobias Thomas, der Generaldirektor der Statistik Austria, am Dienstag. "Gut die Hälfte des Bevölkerungswachstums im Jahr 2022 geht auf Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit zurück."

Wien wuchs um knapp 51.000 Personen

Am stärksten fiel das Bevölkerungswachstum in Wien aus: Der prozentuale Zuwachs betrug 2,6 Prozent, in absoluten Zahlen betrug das Plus knapp 51.000 Personen. Mit 1,3 Prozent war die Bevölkerungszunahme im Burgenland etwa halb so groß. In Oberösterreich, Vorarlberg und Niederösterreich betrug die Zunahme plus 1,2 Prozent.

In Salzburg, der Steiermark und Tirol stieg die Bevölkerungszahl um je 1,0 Prozent. Am geringsten fiel der Anstieg mit einem Plus von 0,8 Prozent in Kärnten aus. In nur vier politischen Bezirken in Österreich – Rust, Gmünd, Lilienfeld und Wolfsberg – kam es zu einem leichten Bevölkerungsrückgang, in den anderen 90 Bezirken gab es ein Plus.

In Wien verzeichneten alle Bezirke einen Anstieg: Am stärksten fiel dieser prozentual gesehen in der Inneren Stadt (plus 5,9 Prozent) und in der Donaustadt (plus 4,4 Prozent) aus. In Hernals hingegen blieb der Bevölkerungsstand annähernd gleich.

Zahl der österreichischen Staatsangehörigen ist rückläufig

Gestiegen ist in Österreich auch der Anteil der ausländischen Staatsangehörigen: Am 1. Jänner 2023 lebten 1,73 Millionen Menschen mit einem ausländischen Pass in Österreich. Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Gesamtbevölkerung stieg von 17,7 auf 19,0 Prozent. In absoluten Zahlen erhöhte sich die Zahl der ausländischen Staatsangehörigen im Vorjahr um 143.577 Personen – das ist ein Plus von 9,0 Prozent. Die Zahl der österreichischen Staatsangehörigen nahm hingegen leicht um 16.380 Personen ab. Am 1. Jänner 2023 lebten 7,38 Millionen Personen mit österreichischem Pass im Staatsgebiet.

Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger ist in Wien am höchsten und beträgt mittlerweile 34,3 Prozent. Am geringsten ist der Anteil von Menschen mit ausländischem Pass im Burgenland (11,2 Prozent), in Niederösterreich (11,9 Prozent) und in Kärnten (12,8 Prozent).

Die stärkste Gruppe der in Österreich lebenden ausländischen Staatsangehörigen stellen weiterhin Deutsche (rund 225.000 Personen) – gefolgt von Rumänen (147.000) und Serben (122.016).

Den stärksten Zuwachs gab es mit einem Plus von fast 67.000 Personen bei den ukrainischen Staatsangehörigen. Insgesamt lebten Anfang des Jahres fast 80.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in Österreich. (David Krutzler, 14.2.2023)