Das spanische Gesetz sieht 14 Monatsgehälter im Jahr vor.

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Madrid – Die Regierung in Madrid hat zu Beginn des Wahljahres in Spanien eine Erhöhung des monatlichen Mindestlohns um acht Prozent auf brutto 1.080 Euro beschlossen. Die Erhöhung um 80 Euro wurde am Dienstag auf der Ministerratssitzung gebilligt und tritt rückwirkend zum 1. Jänner in Kraft.

Die Maßnahme wird nach Schätzung der linken Regierung von Pedro Sánchez mehr als 2,5 Millionen Arbeitern zugute kommen. Das spanische Gesetz sieht 14 Monatsgehälter im Jahr vor. Die Anhebung "ermöglicht es, das Leben der Menschen zu verändern", erklärte Arbeitsministerin Yolanda Díaz.

Erfolgreiche Verhandlungen mit den Gewerkschaften

Seit der Amtsübernahme von Ministerpräsident Sánchez wurde der Mindestlohn in vier Jahren insgesamt um 344 Euro oder 47 Prozent angehoben. Die jüngste Erhöhung war im Jänner mit den Gewerkschaften ausgehandelt worden. Arbeitgebervertreter nahmen an den Gesprächen nicht teil. Der Präsident des Unternehmerverbandes CEOE, Antonio Garamendi, klagte, man habe von Madrid keine Einladung bekommen. Der CEOE hatte zuvor einen Anstieg um vier Prozent vorgeschlagen.

Konservative Stimmen werfen Sánchez vor, aus "wahltaktischem Interesse" zu handeln. 2023 ist ein "Superwahljahr" in Spanien: Am 28. Mai finden Regional- und Kommunalwahlen statt. Ende des Jahres, vermutlich Anfang Dezember, wird dann das Parlament neu gewählt. (APA, 14.2.2023)