Jede dritte Frau in der EU habe bereits körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt. Das Abkommen müsse daher endlich ratifiziert werden.

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Brüssel – Die EU soll nach dem Willen des Europäischen Parlaments möglichst schnell dem Abkommen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen beitreten. Das Abkommen von Istanbul sei nach wie vor das wichtigste Instrument, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, teilten die Abgeordneten am Mittwoch in Straßburg mit. Jede dritte Frau in der EU habe bereits körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt. Daher müsse das Abkommen endlich von der EU ratifiziert werden.

Sechs Jahre nach der Unterzeichnung des Übereinkommens hat es die EU den Angaben zufolge noch immer nicht ratifiziert, da sich sechs EU-Länder – Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Lettland, Litauen und die Slowakei – im Rat bisher weigerten. Allerdings entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) 2021, dass die EU das Übereinkommen auch ohne eine gemeinsame Einigung ratifizieren könne. In Polen wird derzeit versucht, das Abkommen wieder aufzukündigen. (APA, dpa, 15.2.2023)