Laut Aussendung spürt die Strabag die Zinswende und verzeichnet eine Verlagerung hin zu mehr öffentlichen Projekten.

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Wien – Der heimische Bauriese Strabag hat seine Bauleistung im abgelaufenen Jahr kräftig um zehn Prozent auf ein neues Rekordniveau von 17,7 Milliarden Euro gesteigert. Die größten Zuwächse verzeichnete der ATX-Konzern in Deutschland, Österreich und dem Vereinigten Königreich, moderate Leistungsrückgänge gab es hingegen in den Benelux-Ländern sowie in Dänemark, Polen und Slowenien, teilte die Strabag am Freitag mit. Der Auftragsbestand legte um sechs Prozent auf 23,7 Milliarden Euro zu.

"Zwar wirkt sich die Zinswende – stärker noch als Material- und Energiepreise – negativ auf das Baugeschäft aus. Allerdings kommen wir von einer außergewöhnlichen Phase der Nullzinspolitik und einem damit verbundenen Bauboom, sodass die Entwicklung der Bauwirtschaft eher als eine Normalisierung denn als eine Krise zu bezeichnen ist", so Strabag-Vorstandsvorsitzender Klemens Haselsteiner am Freitag laut einer Aussendung. Für 2023 erwartet Haselsteiner keine größeren Einschnitte, allerdings nehme man bereits eine Verlagerung des Auftragsbestandes hin zu mehr öffentlichen Projekten wahr.

Zahl der Mitarbeiter bleibt stabil

Für das Jahr 2023 wird eine Bauleistung von 17,9 Milliarden Euro prognostiziert. Nach der außergewöhnlich hohen Ebit-Marge im Geschäftsjahr 2021 von 5,9 Prozent wird sowohl für 2022 als auch für 2023 eine Normalisierung auf mindestens vier Prozent erwartet. Die Netto-Investitionen (Cashflow aus der Investitionstätigkeit) 2023 sollten 600 Millionen Euro nicht überschreiten, so das Unternehmen laut Mitteilung.

Die Anzahl der Mitarbeiter entwickelte sich im Jahr 2022 auf Konzernebene nahezu stabil. Im Jahresdurchschnitt waren 73.740 Personen (Vollzeitäquivalente) beschäftigt, ein leichtes Plus von 0,2 Prozent gegenüber 2021.

Weitere Zahlen und Details über das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht der Baukonzern am 27. April. (APA, 17.2.2023)