40 Prozent in OGM-Onlineumfrage für Budgetfinanzierung des öffentlich-rechtlichen ORF.

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Die drohende Einstellung des ORF-Spartenkanals ORF Sport Plus findet Unterstützung in der Bevölkerung – wenn schon an Programm gespart werden muss. Eine OGM-Umfrage im Auftrag des "Kurier" fragte zudem ab, wie der ORF künftig finanziert werden soll. Die meisten Befragten befürworten eine Finanzierung aus dem Bundesbudget. FPÖ-Sympathisanten sind laut dieser Umfrage mehrheitlich für Privatisierung des ORF.

Am Freitag bestätigte Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) erstmals offiziell, dass sie sich eine Abgabe für alle Haushalte statt der GIS vorstellen kann, wohl weiterhin mit Befreiungen für Einkommensschwache.

Eine solche Haushaltsabgabe befürworten auch die Grünen zur ORF-Finanzierung. Raab verlangt niedrigere Abgabe pro Haushalt als bisher die GIS bringt (18,59 Euro gehen netto an den ORF). Und sie verlangt ein massives Sparpaket im ORF, das wie berichtet etwa ORF Sport Plus und das Radio-Symphonieorchester RSO treffen dürfte.

40 Prozent für Budgetfinanzierung

In einer Onlineumfrage von OGM beantworteten 1043 wahlberechtigte Österreicherinnen und Österreicher Fragen zum ORF in der vergangenen Woche (Februar 2023).

Wie soll der ORF künftig finanziert werden, wollte OGM wissen, der Kurier weist vier Antwortmöglichkeiten aus: "Durch die GIS-Fernsehgebühr wie bisher" (ab 2024 verlangt der Verfassungsgerichtshof GIS-Pflicht auch für Streaming), eine Haushaltsabgabe unabhängig von Empfangsgeräten, eine Budgetfinanzierung und "anderes, weiß nicht".

40 Prozent votierten in der Onlineumfrage für eine Finanzierung aus dem Bundesbudget, 24 Prozent für eine Haushaltsabgabe, 17 Prozent für eine GIS wie bisher und 19 Prozent machten die übrigen Antworten inklusive "Weiß nicht".

Blaue Mehrheit für Privatisierung

"Soll der ORF weiterhin öffentlich finanziert oder privatisiert werden?", fragte OGM noch. 28 Prozent sprachen sich in der Onlineumfrage für Privatisierung aus, unter FPÖ-Sympathisanten eine Mehrheit von 51 Prozent gegenüber 27 für weiterhin öffentliche Finanzierung. 38 Prozent der Neos-Anhänger sind ebenfalls in dieser Umfrage für Privatisierung, 60 Prozent für öffentliche Finanzierung.

Für Privatisierung sind laut dieser Umfrage nur acht Prozent der Grün-Fans, zehn Prozent der ÖVP-Sympathisanten und zwölf Prozent der SPÖ-Anhängerinnen und Anhänger.

Verzichten auf ORF Sport Plus

Wenn der ORF an Programm sparen muss, wo soll er sparen? In der OGM-Umfrage befürworten 51 Prozent dann eine "deutliche Reduzierung" oder Schließung von ORF Sport Plus. 28 Prozent nennen ORF 3; 21 Prozent die ORF-Landesstudios, 14 Prozent könnten sich dann von ORF 1 trennen und zehn Prozent von ORF 2.

Vertrauen in "Bundesland heute"

"Wie sehr vertrauen Sie der Objektivität und politischen Unabhängigkeit", fragte OGM mehrere ORF-Nachrichtensendungen ab. Das höchste Vertrauen ergab diese Umfrage mit 61 Prozent für "Bundesland heute" – eine frühere STANDARD-Umfrage zu den ORF-Ländersendungen bot ein etwas andere Meinungsbild.

53 Prozent finden demnach die "ZiB 1" objektiv und unabhänigig, 53 Prozent die "ZiB 2", 50 Prozent den "Report" und 39 Prozent "Im Zentrum". (fid, 19.2.2023)