Die Zahlen gehen aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Verteidigungsministerin Tanner (ÖVP) hervor.

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Wien – Seit der Einführung der Teiltauglichkeit beim Bundesheer Jahr 2021 wurden insgesamt 1.352 Wehrpflichtige als teiltauglich beurteilt – mit Stichtag 15. Dezember 2022. Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der SPÖ durch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hervor. 2021 konnte dadurch der Gesamtanteil der tauglich beurteilten Wehrpflichtigen um circa 1,28 Prozent gesteigert werden, 2022 um 1,55 Prozent.

Im Jahr 2021 wurden laut Tanner 641 Wehrpflichtige als teiltauglich beurteilt, im Jahr 2022 waren es 711. Bis zum Stichtag 4. Jänner 2023 haben 102 der teiltauglichen Wehrpflichtigen den Grundwehrdienst angetreten. 191 Teiltaugliche starteten bis Dezember 2022 den Zivildienst, heißt es in einer weiteren Anfragebeantwortung durch den zuständigen Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).

SPÖ sieht Teiltauglichkeit als "Flop"

SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer, der die Anfragen gestellt hatte, kritisierte gegenüber der Tageszeitung "Österreich" die niedrigen Zahlen: "Die Teiltauglichkeit ist ein Flop. Die Ministerin hat sich dadurch wohl mehr übergewichtige IT-Profis erwartet. Aber um Programmierer zu bekommen, muss man vor allem besser bezahlen", sagte er laut dem Bericht. Ende 2020 hatte Tanner noch erklärt, sie erwarte durch die Maßnahme pro Jahr bis zu 2.000 junge Männer mehr – 1.200 für das Bundesheer, 800 für den Zivildienst.

Mit der "Tauglichkeit neu" blieben zwar die neun Tauglichkeitsstufen bestehen – die Kriterien wurden aber erweitert bzw. die Ausbildungsvoraussetzungen geändert. Tanner führte damals aus, dass dies etwa dazu führen soll, dass ein schulterverletzter Sportler künftig als tauglich eingestuft würde. Statt am Sturmgewehr könnte er aufgrund seiner Verletzung aber am Pfefferspray ausgebildet werden. (APA, 21.2.2023)