Ob noch was ins Sparschwein kommt? Mit großem Abstand verorten weibliche Befragte den größten Nachteil im Job bei der Bezahlung.

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Jedes Jahr berechnet die Plattform Business and Professional Women Austria den Tag, bis zu dem Frauen in Österreich unbezahlt arbeiten – verglichen mit Männern, die ab dem 1. Tag des neuen Jahres bezahlt werden. Demnach hat die Lohnkluft von 13 Prozent den sogenannten Equal Pay Day heuer auf den 16. Februar fallen lassen. Basis dafür sind die Zahlen der Statistik Austria zu den Bruttojahreseinkommen aus dem Jahr 2021 von Arbeiterinnen, Angestellten, Vertragsbediensteten und Beamten.

Auch eine aktuelle Umfrage zeigt: Frauen fühlen sich im Arbeitsleben am stärksten beim Gehalt benachteiligt. Gefolgt von der ungleichen Verteilung der Sorgearbeit, beispielsweise der Betreuung von Kindern und Angehörigen, sowie beruflichen Aufstiegschancen. Befragt wurden rund 500 Nutzerinnen und Nutzer des Jobportals Karriere.at. Nur 14 Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass Frauen keine Nachteile im Job hätten.

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Weibliche Teilnehmende an der Umfrage waren außerdem dazu aufgerufen, sich selbst auf einer Skala von 1 (keineswegs gleichberechtigt) bis 5 (absolut gleichberechtigt) einzuschätzen. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung der Geschlechter: Von den insgesamt rund 500 Befragten sagten 21 Prozent, dass Frauen "absolut gleichberechtigt" im Arbeitsleben seien. Von den 221 Frauen, die sich selbst einschätzten, sahen sich nur sechs Prozent als "absolut gleichberechtigt" und 15 Prozent als "eher gleichberechtigt". Auf der anderen Seite bewerten sich 15 Prozent der weiblichen Befragten als "keineswegs gleichberechtigt" und weitere 31 Prozent als "eher nicht gleichberechtigt".

Transparenz fördern

Auf die Frage, welche Maßnahmen Frauen zur Förderung von Gleichberechtigung bei einem Unternehmen besonders ansprechen, gaben 36 Prozent die Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, etwa flexible Arbeitszeiten, Betriebskindergärten oder Remote-Arbeit, an. Gefolgt von transparenten Gehältern zur Vermeidung einer ungleichen Bezahlung von Männern und Frauen (34 Prozent). Die sogenannte Frauenquote als Vorgabe für ein Geschlechterverhältnis sowie die Bevorzugung von Kandidatinnen und Bewerberinnen bei gleicher Qualifikation sind demgegenüber mit sechs und fünf Prozent deutlich weniger beliebt.

Danach gefragt, ob sie beim Geschlecht ihrer Führungskraft eine Präferenz hätten, gaben 79 Prozent der befragten Frauen an, keinen Unterschied zu machen. Elf Prozent bevorzugen einen Mann als Vorgesetzten, zehn Prozent eine Frau. Laut dem aktuellen Karriere.at-Arbeitsmarktreport werden Führungspositionen nach wie vor eher nur als Vollzeitstellen ausgeschrieben und sind damit für Menschen mit Betreuungspflichten unattraktiv. Demgegenüber ist in traditionell weiblich dominierten Berufsfeldern eine Tendenz zur Flexibilisierung der Arbeitszeit erkennbar. Solche Inserate tragen öfter den Hinweis "Voll- und Teilzeit möglich". (red, 22.2.2023)