Ist die Originalverpackung erst einmal geöffnet, sinkt der Wert eines solchen Sammlerstücks rapide.

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Apple-Produkte sind offenbar nicht nur heißbegehrt, wenn sie neu sind: Ein iPhone der ersten Generation wurde im Rahmen einer Auktion nun für die Rekordsumme von 63.356,40 US-Dollar (rund 59.525 Euro) verkauft – das entspricht mehr als dem Hundertfachen seines ursprünglichen Verkaufspreises.

Nach Angaben des Auktionshauses LCG Auctions ist es damit das teuerste iPhone, das jemals verkauft worden ist. Bisheriger Rekordhalter war ein Exemplar in ähnlichem Zustand, das erst im Oktober letzten Jahres für beinahe 40.000 US-Dollar den Besitzer wechselte.

Ein besonderes Smartphone

Die glückliche Verkäuferin trennte sich von diesem "Goldstück", weil sie mitbekommen hatte, welche Preise für solche Exemplare mittlerweile erzielt werden, und weil sie das Geld lieber in ihr Tattoostudio investieren möchte. Sie bekam das Smartphone seinerzeit geschenkt, hatte aber keine Verwendung dafür und bewahrte es daher über all die Jahre ungeöffnet auf.

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Das iPhone der ersten Generation stammt aus dem Jahr 2007 und gilt als Wegbereiter für das Smartphone, wie wir es heute kennen. Seither ist das iPhone über etliche Versionen hinweg das große Zugpferd im Portfolio von Apple geblieben und sorgt dafür, dass das Unternehmen zu den erfolgreichsten in der Branche zählt.

Sammlerpreise

Als das iPhone damals erschien, kostete es 499 US-Dollar in der 4-GB-Version und 599 US-Dollar in der 8-GB-Version. Für die jüngeren Leserinnen und Leser: Damit war der gesamte interne Speicher gemeint und nicht der Arbeitsspeicher. Auch andere technische Eckdaten verleiten nach heutigen Standards zum Schmunzeln. Der Bildschirm verfügte über eine Auflösung von 320 x 480 Pixel, als Herzstück kam ein Einkernprozessor von ARM mit einer Taktrate von 412 MHz zum Einsatz. GPS suchte man vergeblich, und mit der Zwei-Megapixel-Kamera würde man heutzutage wohl auch eher ungern Fotos erstellen.

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Es ist aber auch davon auszugehen, dass der neue Besitzer das Objekt nicht im Alltag verwenden wird, sondern es ungeöffnet in seine Sammlung aufnimmt. "Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass das Interesse an kulturell relevanten Sammlerstücken rasch zunimmt, und trotz der beeindruckenden Verkaufszahlen glauben viele, dass dieser Bereich noch in den Kinderschuhen steckt", kommentiert LCG Auctions den Verkauf. Das gilt im Übrigen auch für andere "Antiquitäten" aus der Tech-Welt. Im August letzten Jahres wurde etwa ein Prototyp des ersten Computers von Apple für mehr als 677.000 US-Dollar verkauft. (bbr, 23.2.2023)