Leopard 2 und Ulan-Schützenpanzer in Großmittel: Ministerin Klaudia Tanner (Mitte) lässt die Großgeräte um 560 Millionen Euro modernisieren. Ein Langfrist-Programm.

Foto: Laura Heinschink/HBF

Wien – Im September schickt das Bundesheer den ersten von 48 Leopard-Panzern für ein Upgrade zu Krauss-Maffei Wegmann nach München: Er wird entkernt, bekommt ein erneuertes Getriebe und die elektronische Ausstattung auf dem Standard A7 und soll nach zweieinhalb Jahren wieder in Dienst gestellt werden. Dies wird bis Ende des Jahrzehnts für alle 48 verbliebenen Leopard 2 durchgeführt – und soll auch Modell für das Upgrade von baugleichen Panzern in anderen Armeen werden.

Die technische Runderneuerung der in den 1990er-Jahren gebraucht aus den Niederlanden gekauften Panzer fällt zeitlich günstig. Die Planungen wurden nämlich lange vor dem russischen Angriff auf die Ukraine begonnen und ein Zeitfenster im deutschen Werk reserviert – auch wenn die Finanzierung durch den Nationalrat erst im Herbst 2022 sichergestellt wurde. Hätte man da nicht vorgesorgt, wäre es schwer gewesen, die österreichischen Panzer einzutakten, denn inzwischen sind eben viele andere Nutzer des Leopard 2 draufgekommen, dass dieser ein Upgrade braucht.

Inländische Wertschöpfung

Gleichzeitig wird die 112 Fahrzeuge starke Flotte an Ulan-Schützenpanzern in Österreich modernisiert. Dies wird von General Dynamics Land Systems in Österreich durchgeführt, was inländische Wertschöpfung und Arbeitsplätze sichern sollte.

Dieses gesamte "Mech-Paket" wird 560 Millionen Euro kosten, gab Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Donnerstag in Großmittel bekannt.

Zum Vergleich: Vor 25 Jahren waren diese Panzer (und über 100 weitere) um insgesamt 500 Millionen gekauft worden. Damals in der allgemeinen Abrüstungseuphorie ein Schnäppchen. Nur wenige Jahre später hat die sogenannte Zilk-Kommission der Regierung empfohlen, einen Großteil jener Panzer abzustellen. Ausgeschieden wurden damals alle Raketen-Jagdpanzer Jaguar, der Bestand an Leopard-Panzern wurde halbiert. (Conrad Seidl, 23.2.2023)