Paulo Dybala schoss das 2:0 und schaut schon aufs Achtelfinale.

Foto: APA/AFP/FILIPPO MONTEFORTE

Auch Maurits Kjaergaard (li.) und Noah Okafor machten gegen die überlegene AS Roma keinen Stich.

Foto: AP/Alessandra Tarantino

Rom – Die Europa League muss für den Rest der Saison ohne den FC Salzburg auskommen. Österreichs Serienmeister unterlag der AS Roma im Rückspiel der Zwischenrunde 0:2 und verabschiedete sich mit dem Gesamtscore von 1:2. Gegen den Dritten der Serie A war Salzburg eine Halbzeit lang Passagier, in einer besseren zweiten Halbzeit gelang keine Wende.

Die Ausgangslage war nach dem durchaus glücklichen 1:0-Heimsieg im Hinspiel günstig, doch die lautstarken Fans im Stadio Olimpico ließen schon vor Anpfiff keine Zweifel am Vorhaben der Gastgeber aufkommen. In Salzburgs Innenverteidigung ersetzte Bernardo den gelbgesperrten Strahinja Pavlovic, vorne durfte statt des verletzten Fernando Junior Adamu beginnen.

Auf Letzteren schien das erste Rampenlicht: Ibanez rangelte den ÖFB-Teamstürmer zu Boden, der slowenische Schiedsrichter Slavko Vincic belohnte die Aktion mit Gelb und Freistoß (4.). Die Spieler revanchierten sich mit einer gepflegten Rudelbildung. Kapitän Lorenzo Pellegrini diskutierte noch darüber hinaus mit Vincic und kassierte die nächste Verwarnung. Viel Aufhebens um einen Freistoß, der es nur 9,15 Meter weit bis in die Mauer schaffte.

Paulo Dybala zündelte in der 9. Minute schon deutlich aufsehenerregender: Nach einem verlängerten Corner hielt er akrobatisch den Fuß hin, Philipp Köhn pratzelte die Kugel glänzend weg, Dybala bekam die zweite Chance, sein Kopfball küsste die Querlatte.

Dominante Roma

Maurits Kjaergaard erbte nach einem geblockten Dedic-Schuss in bester Position den Ball, verhaute seinen eingesprungenen Dropkick aber kapital. Die Gastgeber dominierten die Partie, Salzburgs Mittelfeld sah mehr vom eigenen Strafraum als von der gegnerischen Hälfte. Kjaergaard hätte nach einem frühen Ballgewinn den freistehenden Adamu in den Sechzehner schicken können, es war nicht sein Tag.

Der römische Belagerungszustand intensivierte sich, Salzburger Ballgewinne bedeuteten umgehend Salzburger Ballverluste. Okafor und Adamu sicherten keinen Ball, von hinten waren die Pässe und Dribblingversuche kopflos bis verzweifelt. Pellegrini prüfte Köhn mit einem fiesen Aufsitzer (32.). Die Führung war nur eine Frage der Zeit: Leonardo Spinazzola spazierte links an Amar Dedic vorbei, spielte zur Mitte, und Belotti sprang den Ball ins Tor (33.). Minute 40: Auch Solet kommt nicht mit Flügelflitzer Spinazzola mit, in der Mitte ist Dybala Ulmer enteilt, 2:0. Der Pausenpfiff kam aus der Kategorie "Gnade".

Kaum Chancen

Und siehe da, nach Wiederanpfiff kickten zwei Mannschaften. Ulmer schlug eine lange Flanke, Adamu spitzelte den Ball am langen Eck vorbei (51.). Spinazzola ließ Nicolas Capaldo seinen Ellbogen kosten – Gelb (54.). Bryan Cristante bekam bis zum Sechzehner zarten Geleitschutz, zog mit Gewalt ab – Köhn machte sich breit und platzierte sein Gesicht günstig (60.).

Salzburg brauchte nur ein Tor für die Verlängerung, doch auch mit vermehrtem Ballbesitz fehlte jede zündende Idee. Die Roma spielte, wie eine Mannschaft eben spielt, die in Italiens Liga vor Teams wie Milan, Lazio oder sogar Marko Arnautovics und Stefan Poschs Bologna liegt.

Minute 71: Andreas Ulmer macht sich zehn Jahre jünger, tanzt zwei Gegenspieler aus und setzt über Umwege Okafor ein, der fabriziert aus schwieriger Lage einen Edelroller. Das Team von Jose Mourinho überließ den Gästen den Ball, Ulmer jagte ihn aus der zweiten Reihe drüber (82.).

Salzburgs seltene Halbchancen waren Zufallsprodukte. Die Gastgeber spielten nahe der Eckfahne die Minuten herunter, im eigenen Strafraum wurde wieder und wieder die physische Überlegenheit der Defensive um Chris Smalling schlagend. Das letzte Gebet kam von Oumar Solet, sein Versuch aus 25 Metern rauschte rechts am Kasten vorbei. "Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir zu wenig Entlastung geschafft, vor allem im Ballbesitz", sagte Andreas Ulmer.

Auch Manchester United schaffte den Sprung ins Achtelfinale, die Briten gewannen das Rückspiel des Schlagers gegen den FC Barcelona dank Toren von Fred und Antony 2:1. Robert Lewandowski hatte die gesamt 3:4 unterlegenen Katalanen per Elfmeter in Führung gebracht. (Martin Schauhuber, 23.2.2023)

Fußball-Europa-League, Zwischenrunden-Playoff, Rückspiel:

AS Roma – Red Bull Salzburg 2:0 (2:0)
Stadio Olimpico, 62.593 Zuschauer (ausverkauft), SR Slavko Vincic (SLO)

Hinspiel 0:1, Roma mit dem Gesamtscore von 2:1 im Achtelfinale der Europa League (Auslosung am Fretiag, 13 Uhr)

Tore:
1:0 (33.) Belotti
2:0 (40.) Dybala

Roma: Rui Patricio – Mancini, Ibanez, Smalling – Zalewski (81. Karsdorp), Cristante, Matic, Spinazzola – Dybala (93. El Shaarawy), Pellegrini (81. Wijnaldum) – Belotti (87. Abraham)

Salzburg: Köhn – Dedic (74. Van der Brempt), Solet, Bernardo, Ulmer – Gourna-Douath – Capaldo (83. Koita), Kjaergaard (46. Sucic), Seiwald (75. Gloukh) – Adamu (74. Sesko), Okafor

Gelbe Karten: Ibanez, Pellegrini, Spinazzola, Zalewski bzw. keine