Im Falle eines Blackouts wäre man in Österreich sehr schnell "kommunikationslos", warnt Klaus Steinmaurer, Geschäftsführer der Telekom-Regulierungsbehörde RTR.

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Der Geschäftsführer der Telekom-Regulierungsbehörde RTR, Klaus Steinmaurer, fordert Verbesserungen im Bereich der kritischen Telekom-Infrastruktur. "Bei einem großflächigen Stromausfall in Europa ist man wahrscheinlich innerhalb eines halben Tages ziemlich kommunikationslos", warnte er im Gespräch mit dem "Kurier". Vor allem beim Glasfasernetz gebe es Aufholbedarf. "Da müssen wir uns tatsächlich etwas überlegen."

Zwar seien für die Versorgung grundsätzlich genügend Funkmasten vorhanden. Diese würden aber nicht zur kritischen Infrastruktur zählen. "Viel kritischer sind die Antennen, die Frequenzen und die Systemtechnik. Wenn wir über kritische Infrastruktur reden, müssten wir beim Glaserfasernetz ansetzen", erklärte Steinmaurer im "Kurier"-Interview. Das Problem liege darin, dass das Glasfasernetz schwerer duplizierbar sei als ein Sendemast.

Für Krisensituationen wie einem großflächigen Stromausfall sei daher ein Gesamtkonzept vonnöten. "Da bräuchte es im Risikofall, etwa bei einem Blackout, durchaus ein Sicherheitsnetz, damit alle wesentlichen Institutionen für die Aufrechterhaltung des Staates miteinander kommunizieren können."

Die Abspaltung der Funktürme von der Telekom Austria (A1) spiele mit Blick auf die kritische Infrastruktur keine Rolle. "Der Deal hat einen Vorteil für die A1, aber zunächst gar keine Auswirkung auf den Staat oder die Konsumenten", sagte Steinmaurer. (APA, 25.02.2023)