Die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calvino beim G20-Treffen in Bangalore.

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Bangalore – Die Finanzministerinnen und Finanzminister der G20-Staaten konnten sich bei ihrem Treffen im indischen Bangalore nicht auf ein gemeinsames Abschlussdokument einigen. Gastgeberland Indien veröffentliche stattdessen eine Zusammenfassung des Ministertreffens.

Zwar verurteilen die Finanzchefs der führenden Industrie- und Schwellenländer den russischen Angriffskrieges auf die Ukraine scharf, eine gemeinsame Erklärung konnte aber wegen der Weigerung Chinas und Russlands nicht unterzeichnet werden.

Da kein vollständiger Konsens unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gefunden werden konnte, beschränkte sich Indien darauf, die Ergebnisse der zweitätigen Gespräche zusammenzufassen und die Unstimmigkeiten festzuhalten.

Bericht hält Unstimmigkeiten fest

"Die meisten Mitglieder verurteilten den Krieg in der Ukraine aufs Schärfste und betonten, dass er unermessliches menschliches Leid verursache und bestehende Schwachstellen in der Weltwirtschaft verschärfe", hieß es im veröffentlichen Bericht. Es gab andere Ansichten und unterschiedliche Einschätzungen der Situation und der Sanktionen."

Das Ergebnis ähnelte dem eines G20-Gipfels auf Bali im vergangenen November, als Gastgeber Indonesien ebenfalls eine Abschlusserklärung abgab, in der Differenzen anerkannt wurden.

US-Finanzministerin Janet Yellen hatte zuvor gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärt, es sei "absolut notwendig", Russland in einer Erklärung zu verurteilen. Zwei Delegierte erklärten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, Russland und China wollten nicht, dass die G20-Plattform zur Erörterung politischer Fragen genutzt wird.

Indien hat eine weitgehend neutrale Haltung eingenommen, lehnt es ab, Russland für die Invasion verantwortlich zu machen, strebt eine diplomatische Lösung an und hat seine Käufe von russischem Öl stark erhöht. China und Indien gehörten zu den Ländern, die sich am Donnerstag der Stimme enthielten, als die UNO mit überwältigender Mehrheit Moskau aufforderte, seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen und die Kämpfe einzustellen.

Russland, bezeichnet sein Vorgehen in der Ukraine als "militärische Spezialoperation" und vermeidet es, es als Invasion oder Krieg zu bezeichnen. (Reuters, red, 25.2.2023)