Österreichs Eurofighter könnten Gesellschaft bekommen, zunächst bekommen sie aber bessere Ausstattung.

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Wien – Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) denkt offenbar über die Anschaffung weiterer Abfangjäger nach. Es stelle sich die Frage, "ob wir mit den zusätzlichen budgetären Mitteln nicht auch die Anzahl unserer Abfangjäger ausdehnen", sagte sie im Interview mit den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Montagausgabe). Da gebe es durchaus Angebote.

Auf die Frage, ob dies bedeute, dass es nicht bei den 15 Eurofightern bleiben könnte, meinte Tanner: "Genau, das wird gerade geprüft." In einem ersten Schritt sollen aber – wie bereits mehrfach angekündigt – 1,6 Milliarden Euro unter anderem in die Nachtidentifizierungsfähigkeit und den Selbstschutz der bestehenden Eurofighter investiert werden.

Nachfolger für Saab 105: "Entscheidung in Richtung Trainingsflugzeuge"

Die Entscheidung über die Nachfolge der Saab-105-Trainingsjets soll im ersten Halbjahr fallen, so Tanner: "Ich gehe davon aus, dass die Entscheidung in die Richtung geht, Trainingsflugzeuge zu beschaffen." Diese sollen dann erneut in Hörsching bei Linz stationiert werden.

Die leichten, zweistrahligen Düsenflugzeuge Saab-105 dienten zur Ausbildung und zum Training der Eurofighter-Piloten. Seit sie aus Altersgründen ausgeschieden wurden, kauft das Bundesheer Ausbildungsleistungen für die Piloten im Ausland zu.

SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer begrüßte das "Umdenken" im Verteidigungsministerium. Um eine kosteneffektive und umfassende Luftraumüberwachung durch das Bundesheer zu sichern, sei ein Zwei-Flotten-System nötig, schließlich koste jede Flugstunde mit den Eurofightern "das Zehnfache dessen, was die Saab gekostet hat", so Laimer. Für ÖVP-Wehrsprecher Friedrich Ofenauer wiederum korrigiere Tanner lediglich die "Fehlleistungen der SPÖ bei der Luftraumüberwachung". Die SPÖ habe mit "Effekthascherei und unverantwortlichen Downgrades" den Eurofighter technisch "ungemein" geschwächt. (APA, 27.2.2023)