Projekt Beistelltisch

"Machst jetzt einen auf Carl Auböck?", fragt Kollege Hausenblas, als ich ihm ein Foto meines Tischchens zeige. Mir war der spöttische Unterton nicht entgangen. Auböck, der mir bis zu diesem Zeitpunkt kein Begriff war, hatte schon weit vor mir die Idee, Baumteile in formschöne Möbelstücke zu verwandeln.

Ich nehm’s jedenfalls als Kompliment für meinen Baumscheibentisch. Ein Projekt, das mir schon vor zwei Jahren im Kopf herumspukte, als mein Vater im Wald einen Kirschbaum fällte, der leider nicht mehr zu retten war. Auf meine Bitte hin säbelte er mir mit der Motorsäge eine rund 20 Zentimeter dicke Scheibe von circa 50 Zentimetern Durchmesser ab. Mit seiner wunderbaren Maserung – heller Rand, dunkler Kern – sah das Ding im Rohzustand schon super aus.

Markus Böhm verwertet einen Baumstamm.
Foto: Markus Böhm

Zwei Jahre wurde die Scheibe im elterlichen Heizkeller getrocknet. Dabei haben sich Risse gebildet, was der Ästhetik allerdings nichts anhaben kann. Im Gegenteil. Der erste Schritt: hobeln – damit die gröbsten Unebenheiten verschwinden. Dann schleifen. Buchstäblich stundenlang quälte ich mich mit einem Exzenterschleifer ab. So überschaubar der Effekt war, so bamstig waren am Ende meine Finger.

Da musste der Profi ran. Ein befreundeter Tischlermeister a. D. half mir aus der Patsche. Der hat noch eine voll ausgestattete Werkstatt im Schuppen. Mit dem Profiwerkzeug ging’s dann ratzfatz. Die Oberfläche glatt und eigentlich schon wunderschön anzuschauen. Aber der Ehrgeiz und das Kopfkino wollten befriedigt werden. Ich stellte mir eine glänzende, transparente Lackschicht wie bei einem Bösendorferflügel vor. Wozu hatte ich den Bootslack denn sonst besorgt?

Doch zunächst reinigte ich auf Anraten des Tischlermeisters die Rinde mit einer Drahtbürste, danach kamen mehrere Schichten Lack sowohl auf die Unter- als auch auf die Oberseite meines im Entstehen begriffenen Meisterstücks. Der Rest war ein Kinderspiel. Schnell noch ein Lochblech eingeschraubt, um den größten der Risse an weiterer Ausdehnung zu hindern. Dann die massiven, schwarzen Hairpin-Legs (ich entschied mich für drei, sieht besser aus), die bereitlagen, mittels Akkuschraubers befestigt, schon war mein erstes ernstzunehmendes Tischlein fertig. Noch immer erwische ich mich dabei, wie ich mit den Fingerspitzen über die glatte Oberfläche streiche. (RONDO, Markus Böhm, 3.3.2023)

Serie "Star Trek Picard"

Michael Steingruber beamt sich in ferne Welten.

Es ist so etwas wie die große Versöhnung zum Schluss. Nachdem die erste und zweite Staffel von Star Trek: Picard bei vielen Fans des Science-Fiction-Franchise gar nicht gut angekommen waren, schafft es die dritte (und letzte) Staffel der Serie nun wieder zu begeistern. Trekkies dürfen sich auf ein Wiedersehen mit altbekannten Figuren freuen.

Die Filmcrew anlässlich der Präsentation der neuen Staffel.
Foto: APA/AFP/MICHAEL TRAN

Die neuen Charaktere sind gut gezeichnet, der Plot unterhaltsam und die computergenierten Raumschiffe, die durch spektakuläre Weltallkulissen fliegen, beeindrucken auch Star Trek-Neulinge. (RONDO, Michael Steingruber, 3.3.2023)

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Podcast 2035: Die Zukunft beginnt jetzt

Sascha Aumüller hört sich die Zukunft an.

Was uns im Jahr 2035 revolutionär Neues erwartet? Darum geht es im Podcast von Wissenschaftsjournalist Niklas Kolorz nur am Rande. Die neun Science-Fiction-Hörspiele erzählen neun glaubwürdige Versionen der nahen Zukunft ohne Hochglanz-Futurismen. Der Autor geht davon aus, dass wir den Klimawandel verlangsamt haben, dennoch gilt es, Herausforderungen wie Naturkatastrophen und soziale Spaltung zu bewältigen. Die Anthologie wurde von ARD und Deutschlandfunk Kultur produziert und ist nur über die hauseigene Audiothek abrufbar. (RONDO, Sascha Aumüller, 3.3.2023)

www.ardaudiothek.de