Die Tragödie, zu der es Montagmorgen in der Polizeiinspektion Trieben in der Obersteiermark gekommen ist, sorgt für Entsetzen.

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Für Entsetzen sorgt eine Tragödie, zu der es Montagmorgen in der Polizeiinspektion Trieben in der Obersteiermark gekommen ist. Dort ist der 59-jährige Kommandant durch mehrere Schüsse eines 46-Jährigen Kollegen getötet worden. Insgesamt sollen vier Schüsse abgegeben worden sein, drei trafen den Inspektionskommandanten. Der mutmaßliche Schütze wurde daraufhin festgenommen und seine Dienstwaffe sichergestellt, wie die Polizei mitteilte.

Zwar habe der Verdächtige am Dienstag ein Geständnis abgelegt. "Im Rahmen der Ermittlungen zeigt er sich aber sonst noch wenig kooperativ", sagte der Sprecher der Landespolizeidirektion zum STANDARD. Die Ermittlungen werden vom Landeskriminalamt Salzburg geführt. Das Motiv des Kollegen war bisher unklar, seitens der Ermittler gab es vorerst keine weiteren Angaben dazu.

Die "Kronen Zeitung" berichtet, dass den drei Schüssen ein Streit zwischen den beiden Beamten vorausgegangen sein soll. Angeblich soll der Kommandant, der erst seit wenigen Monaten Chef der Inspektion war, den Polizisten wegen dienstrechtlicher Verfehlungen zur Rede gestellt und auch angekündigt haben, ein Disziplinarverfahren einzuleiten.

Angebliche dienstrechtliche Verfehlungen

Die "Kleine Zeitung" berichtet indes über Details zu den angeblichen dienstrechtlichen Verfehlungen. Demnach sollen die Ermittlungen zu einem Arbeitsunfall führen, der vom 46-Jährigen zwar aufgenommen, aber nicht protokolliert und weitergeleitet worden sein soll. Versicherungs- beziehungsweise Haftungsfragen landeten erst bei der Bezirksbehörde und letztlich beim Vorgesetzten, berichtet die Zeitung.

Die Landespolizeidirektion gab sich zu all dem bedeckt. "Das ist noch Gegenstand von Ermittlungen", hieß es gegenüber dem STANDARD.

Bestürzt zeigt sich Engelbert Schaunitzer, Bürgermeister von Lassing, der Heimatgemeinde des Opfers. "Es ist unerklärlich, wie so etwas passieren kann", sagt dieser zur "Kleinen Zeitung". Der gesamte Ort würde unter Schockstarre stehen. Die "Krone" berichtet außerdem, dass auch Helmut Schöttl, Bürgermeister von Trieben, der selbst als Polizist arbeitet, geschockt sei. Dieser möchte die Angelegenheit allerdings vorerst nicht kommentieren. (red, 28.2.2023)